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Deutschland macht die Grenzen zur Schweiz dicht

Deutschland hat die Grenzen dicht gemacht: Ab Montagmorgen Punkt 8 Uhr wurden in Konstanz alle Personen an der Grenze oder auf dem Weg in die Stadt kontrolliert. Wer nur zum Einkaufen kommen oder Freunde besuchen wollte, musste wieder umdrehen.
Publiziert: 16.03.2020 um 14:57 Uhr
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Aktualisiert: 16.03.2020 um 16:09 Uhr
Seit Montag 8 Uhr kontrolliert die deutsche Bundespolizei unter anderem am Autobahnzoll Konstanz/Kreuzlingen alle Einreisenden nach Deutschland.
Foto: ENNIO LEANZA

Konstanz und die Schweizer Nachbarschaft Kreuzlingen sind praktisch zusammengebaut, die Grenze nicht einmal mit einem Zaun sondern durch Kunstwerke markiert. Es gibt ein regelmässiges Hin und Her zum Einkaufen, in die Schule, zum Arbeiten oder in der Freizeit.

Ganz anders am Montag. Die meisten Geschäfte sind leer, Parkhäuser, vor denen sich sonst Schlangen bilden, höchstens zu einem Viertel gefüllt. Nur wenige Autos haben Schweizer Kontrollschilder. Eines davon ist das von Robert Mayer. Das Fahrzeug aus dem Aargau sei ein Firmenwagen, sagt er.

Die Einreise am Vormittag nach Deutschland sei unproblematisch gewesen. Er sei über den Autobahnzoll eingereist und dort das einzige Auto gewesen. Er habe seinen Ausweis gezeigt und erklärt, er sei beruflich unterwegs. «Es war alles ganz entspannt.»

Kein Durchgang für Schweizer

Paul Hug dagegen musste unverrichteter Dinge wieder umkehren. Er wohnt in Kreuzlingen und kommt regelmässig nach Konstanz. Nun spazierte er am See entlang, um auf der deutschen Seite bei Aldi einzukaufen. In der Schweiz sei es teurer und die Regale seien leer.

Die Grenze habe er noch ungehindert passieren können. Doch wenige hundert Meter dahinter, auf dem Weg zum Shoppingcenter «Lago», stehen deutsche Zollbeamte und kontrollieren jeden, der aus der Schweiz kommt. Hier musste Hug umdrehen und wieder nach Hause.

Genauso erging es auch einem Ehepaar, das ein vorbestelltes Buch in einer Buchhandlung abholen wollte. Im «Lago» selbst herrscht gähnende Leere. Eine Verkäuferin in einem kleinen Wäschegeschäft antwortet auf die Frage nach Schweizer Kundschaft: «Wir hatten heute überhaupt noch keine Kundschaft.»

Anders dagegen im Lebensmittelhandel. Hier hätten die Schweizer noch einmal die Chance genutzt und seien schon vor 8 Uhr zum Einkaufen gekommen, sagt Jürgen Norbert Baur von Edeka Baur. Seine Geschäfte machen 25 bis 30 Prozent Umsatz mit Schweizer Kunden, wie er sagt. Einen möglichen Umsatzrückgang sieht er trotzdem gelassen.

Nur wer guten Grund hat, darf Grenze passieren

Wer mit dem Zug nach Konstanz reist, hat jetzt viel Platz. Es habe auch keine Kontrollen gegeben, erzählt eine vierköpfige Familie, die morgens von einer Dienstreise nach Afrika zurückgekommen ist. Am Zürcher Flughafen sei das gebuchte Taxi nicht gefahren. Deshalb hätten sie jetzt mit diversen Koffern, Kinderwagen und zwei Kleinkindern den Zug nehmen müssen.

Schliesslich verkehrt auch noch ein kleiner roter Stadtbus zwischen Konstanz und Kreuzlingen. Er hält bei der Einreise nach Deutschland an, öffnet die Türen und ein Zöllner steigt ein. Jeder der wenigen Passagiere wird nach dem Grund seiner Fahrt gefragt. Können die Betroffenen keine triftigen Gründe angeben, heisst es aussteigen und den nächsten Bus zurück zu nehmen.

Wer darf noch über die Grenze?

Doch was sind triftige Gründe für die Einreise nach Deutschland? Das fragen sich viele Betroffene. So etwa eine Frau, die im schweizerischen Tägerwilen wohnt und eine pflegebedürftige Mutter in Konstanz hat. Sie überlegt, sich ein ärztliches Attest ausstellen zu lassen, damit sie ihre Mutter regelmässig besuchen kann.

Ihre Sorgen sind allerdings unbegründet, wie Christian Werle, Mediensprecher der Bundespolizei Konstanz, gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

  • Als triftige Gründe gelten dringende Familienbetreuung, humanitäre und medizinische Angelegenheiten. Auch Angehörige systemkritischer Berufe dürften uneingeschränkt passieren.
  • Auf der Website der Bundespolizei sind auch ausdrücklich Berufspendler genannt.
  • Ebenso sei der Warenverkehr nicht betroffen.
  • Die Mitarbeitenden von Zoll und Bundespolizei fragen jedoch genau nach. Nicht jeder Zahnarzttermin sei ein triftiger Grund sagt Werle. Wer nur aus kosmetischen Gründen, beispielsweise zum Bleaching wolle, könne den Termin nicht wahrnehmen.

Es gebe viele Anfragen und viel Unsicherheit. Die Vorgaben für die Kontrollen werden laufend angepasst und für Betroffene wurde ein Bürgertelefon eingerichtet. Beim Versuch, dort anzurufen, war allerdings besetzt.

Die Menschen in Konstanz und Kreuzlingen haben zwar Verständnis für die Situation, aber einfach ist es nicht. Eine Frau bringt es gegenüber dem «Südkurier» auf den Punkt: «Es fühlt sich fast so an, als würde jemand ein Zimmer von unserer Wohnung abtrennen.»

(SDA)

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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Schutz gegen Coronavirus

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

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  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
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  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

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  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch
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