Schokolade
Barry Callebaut macht in Belgien weniger Entlassungen als geplant

Der Schokoladenkonzern Barry Callebaut nimmt in Belgien weniger Entlassungen vor als geplant. Laut Gewerkschaftsangaben gibt es nach Abschluss der Verhandlungen noch rund 170 Entlassungen, nachdem ursprünglich 478 Kündigungen vorgesehen waren.
Publiziert: 10.12.2024 um 09:36 Uhr
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Aktualisiert: 10.12.2024 um 10:32 Uhr
Foto: STEFFEN SCHMIDT
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SDASchweizerische Depeschenagentur

In der Schokoladenfabrik Halle hätten die Arbeitnehmervertreter nach zehnmonatigen Verhandlungen die Zahl der Entlassungen von 178 auf 18 reduzieren können, teilte der Christliche Gewerkschaftsbund (CSC) am Dienstag in einem Communiqué mit. Der neue Chef des weltgrössten Schokoladenherstellers, Peter Feld, hatte im Februar in einem Interview einen Abbau von rund 2500 Stellen im Rahmen des Sparprogramms «BC Next Level» angekündigt.

Zudem kommt es laut belgischen Medien zu einem Abbau von 150 Stellen in der weltgrössten Schokoladefabrik Wieze sowie im weltgrössten Schokoladenlager in Lokeren. Das sei noch halb so viel wie ursprünglich geplant, sagte Hans Christiaens, Sekretär für die Sektoren Dienstleistungen und Industrie der Gewerkschaft SETCa Brüssel-Halle-Vilvoorde, der Nachrichtenagentur AWP.

Dennoch zeigten sich die Gewerkschafter zuversichtlich. Barry Callebaut habe Investitionen in Belgien, vor allem für Halle, zugesichert. Damit gebe es Perspektiven für den Erhalt der Stellen, sagte Christiaens. Laut CSC-Gewerkschafter Abdelhafid El Kadi hat der Konzern 55 Millionen Franken für das Werk in Halle versprochen.

Auf Anfrage von AWP bestätigte eine Sprecherin von Barry Callebaut, dass die Konsultationsgespräche in Belgien abgeschlossen worden seien. Die genaue Anzahl der Stellenstreichungen wollte sie allerdings nicht beziffern. «Wir sind sehr froh, dass wir die Verhandlungen mit unseren Sozialpartnern in Halle abgeschlossen haben», nach Wieze und Lokeren. Damit «haben wir nun eine Vereinbarung für Sozialpläne für ganz Belgien.»

Mit dem Sparprogramm «BC Next Level» will das Unternehmen künftig die Kosten jährlich um 250 Millionen Franken senken. Bereits abgeschlossen seien die Sozialpläne für die Standortschliessungen in Norderstedt (Deutschland), Frankreich, Polen, den Niederlanden und Port Klang (Malaysia), erklärte die Sprecherin. Die Gespräche mit den Sozialpartnern zur Schliessung der Fabrik im italienischen Intra am Lago Maggiore seien noch im Gang.

Der Konzern mit Sitz in Zürich geht zurück auf Octaaf Callebaut, der 1911 die ersten Schokoladentafeln im Dorf Wieze herstellte. Das belgische Unternehmen Callebaut fusionierte 1996 mit dem französischen Unternehmen Cacao Barry.

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