China
Exil-Uigurin enthüllte «China Cables» über Verfolgung in China

Eine Exil-Uigurin in den Niederlanden hat sich als Quelle für die als "China Cables" bekannten Geheimdokumente zur Inhaftierung von Uiguren in China zu erkennen gegeben. Sie will die Dokumente von einem Beamten in Xinjiangs Provinzhauptstadt Ürümqi bekommen haben.
Publiziert: 19.12.2019 um 04:08 Uhr
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Aktualisiert: 19.12.2019 um 04:09 Uhr
Ein mutmassliches Internierungslager für Uiguren in der westchinesischen Stadt Artux. (Archivbild)
Foto: Ng Han Guan

«Ich wusste, dass es riskant ist, diese Papiere zu veröffentlichen, aber ich konnte nicht anders», sagte Asiye Abdulaheb in einem Interview der Nachrichtenagentur DPA zu der Enthüllung, die seit Ende November grosse Wellen schlägt.

Über die 24 Seiten starken Dokumente hatte das Konsortium Investigativer Journalisten (ICIJ) berichtet. Sie belegen, dass die von der kommunistischen Führung als «Weiterbildungseinrichtungen» beschriebenen Lager in Wirklichkeit streng bewachte Haftanstalten zur Umerziehung der muslimischen Minderheit sind. Auch widerlegen sie die Beteuerungen der Pekinger Regierung, wonach der Aufenthalt darin freiwillig sei.

Abdulaheb will die Dokumente von einem Beamten in Ürümqi bekommen haben, der Hauptstadt der nordwestchinesischen Region Xinjiang. Um ihre Quelle nicht in Gefahr zu bringen, wollte sich die 46-Jährige nicht weiter über den Ursprung der Dokumente äussern. Wie DPA in Peking von einer diplomatischen Quelle erfuhr, wird die Echtheit in hohen chinesischen Regierungskreisen «nicht bestritten".

Nach Schätzungen von Menschenrechtlern sind Hunderttausende Uiguren in solche Umerziehungslager gesteckt worden. Schätzungsweise zehn Millionen Uiguren leben in China, die meisten in Xinjiang. Das Turkvolk fühlt sich von den herrschenden Han-Chinesen unterdrückt. Nach ihrer Machtübernahme 1949 hatten die Kommunisten das frühere Ostturkestan der Volksrepublik einverleibt. Die Regierung in Peking wirft uigurischen Gruppen Separatismus und Terrorismus vor.

(SDA)

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