Der 19-Jährige stellte sich in einem Imbiss
Kindsmörder aus Herne gefasst

Nach drei Tagen auf der Flucht hat sich der 19-jährige Deutsche, der einen Buben (†9) erstochen hat, gestern der Polizei gestellt. In seiner Wohnung fand die Polizei eine weitere Leiche.
Publiziert: 09.03.2017 um 23:47 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 08:20 Uhr

Die Fahndung nach einem mutmasslichen Kindermörder in Deutschland hat ein tragisches Ende genommen: Der gesuchte Mann wurde gestern festgenommen, in seiner Wohnung fand die Polizei eine weitere Leiche.

Der mutmassliche Täter stellte sich in einem griechischen Imbiss.

Der Verdächtige hatte sich am Abend in einem Imbiss in Herne als der Gesuchte zu erkennen gegeben. Daraufhin wurde die Polizei gerufen und der Mann liess sich festnehmen. Es handle sich um den wegen Kindesmordes gesuchten 19-Jährigen. Der Festgenommene sei zweifelsfrei identifiziert, teilte die Polizei in Dortmund am späten Donnerstagabend mit.

Wohnung in Brand gesetzt

Der Verdächtige befinde sich im Polizeigewahrsam. Er habe von sich aus den Hinweis auf ein Feuer in seiner Wohnung gegeben. Am Ort des Brandes sei eine weitere Leiche gefunden worden. Die Polizei hatte zunächst von zwei Toten in der Wohnung gesprochen, berichtigte diese Angaben jedoch später.

Anwohner des brennenden Hauses reagierten entsetzt. Sie verspüre zwar Erleichterung, sagte eine 34 Jahre alte Frau. Aber: «Mich macht es traurig, dass er es überhaupt geschafft hat, drei Tage nicht gefunden zu werden.»

Im Darknet hatte er Fotos des Mordes veröffentlicht

Der als Einzelgänger geltende Mann wird verdächtigt, einen neunjährigen Nachbarjungen am Montagabend im Keller eines Reihenhauses in Herne erstochen zu haben.

Die Ermittler hatten in den vergangenen Tagen intensiv nach dem 19-Jährigen gesucht. Polizeihelikopter, Spürhunde und ein Grossaufgebot waren im Einsatz. Auf die Spur war die Polizei dem Täter gekommen, weil sich dieser im Darknet mit der Tat gebrüstet hatte. Nach Angaben der Polizei verbreitete er nach der Mordtat Fotos im Internet, die ihn blutverschmiert neben dem toten Kind zeigen.

Nach der Bluttat soll er Suizidabsichten angedeutet haben. Bei der Polizei gingen mehr als 1400 Hinweise zum Aufenthaltsort des Gesuchten ein. Immer wieder gab es aber auch Fehlalarme. Mit Grossaufgeboten rückten die Einsatzkräfte etwa in Herne, Mönchengladbach und in Wilnsdorf bei Siegen aus, nachdem Zeugen den mutmasslichen Kindermörder dort gesehen haben wollten. Bestätigt hatte sich der Verdacht in keinem der Fälle. (SDA)

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