Konkret soll der heute 86-jährige Blatter 2011 eine Zahlung von 2 Millionen Franken an Michel Platini veranlasst und damit die Fifa geschädigt haben. Die beiden Angeklagten beteuern, dass es sich bei dem auf ein Konto Platinis überwiesenen Geld um ausstehende Beratungshonorare gehandelt habe.
Platini war von 1998 bis 2002 als Berater von Blatter tätig. Damals wurden ihm jährlich 300'000 Franken dafür ausbezahlt, wie es in einem schriftlichen Vertrag festgehalten worden war. Vereinbart waren aber eine Million pro Jahr - mündlich und unter Gentlemen, wie Blatter vor dem Bundesstrafgericht aussagte.
Weil die Fifa damals finanziell nicht in der Lage war, ein so hohes Salär zu zahlen, hätten Blatter und Platini vereinbart, die volle Abgeltung solle zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Beide wiesen den Vorwurf der Beteiligung an einer illegalen Zahlung von sich.
Die Bundesanwaltschaft (BA) und die Fifa als Privatklägerin gehen davon aus, dass es für die 2-Millionen-Franken-Zahlung keine rechtliche Grundlage gab. Die BA fordert für beide Angeklagten bedingte Freiheitsstrafen von jeweils einem Jahr und acht Monaten. Platini soll zudem den erhaltenen Betrag an die Fifa zurückzahlen. (Fall SK.2021.48)
(SDA)