Rentner Jürgen T.* (69) wollte am Mittwoch auf dem Parkplatz vor seinem Reihen-Einfamilienhaus in Rüti ZH nur kurz das Unkraut entfernen. Er macht das wie Tausende von Schweizer – mit einem Gasbrenner. Effizient, umweltfreundlich und billig. Doch das Gerät hat seine Tücken. Jürgen T. kommt beim Unkraut-Flambieren der Thuja-Hecke gefährlich nah – mit bösen Folgen! Sie fängt so schnell Feuer, dass der Rentner trotz nahem Gartenschlauch die Flammen nicht stoppen kann.
Feuerwehr warnt Gartenbesitzer
Gartenfreunde wissen: Thujen brennen wie Zunder. Nahe am Stamm haben sie braune, extrem leicht entzündbare Stellen. Und sie enthalten grosse Mengen ätherischer Öle, die die Brandgefahr noch verstärken. In Deutschland ist die Gefahr bekannter als in der Schweiz. Die Feuerwehr warnt gegenüber dem Onlineportal «Merkur.de» gar vor Unkraut-Flambieren oder Grillieren in der Nähe von Thujen. Andere Experten gehen noch weiter: Sie raten sogar davon ab, Thuja-Hecken überhaupt anzupflanzen.
Jürgen T. verliert nicht nur seine Hecke. Direkt dahinter steht sein grosser Wohnwagen. Auch dieser brennt in wenigen Minuten komplett ab. Die Hausfassade und ein Schopf werden nur leicht beschädigt, obwohl sie wenige Meter vom Inferno entfernt sind. Die Feuerwehr leistet ganze Arbeit.
Villa abgebrannt
Ein Rentner (70) in Salvenach FR hatte da am Dienstag weniger Glück. Er fackelte mit seinem Anti-Unkraut-Flambierer gleich die ganze Villa ab. Statt der Hecke geriet direkt das Gebäude in Brand. Dass das Haus in Flammen stand, bemerkte schliesslich der Nachbar.
Immerhin: In beiden Fällen hatten die betagten Bewohner noch Glück im Unglück. Niemand wurde bei den Bränden in Salvenach und Rüti verletzt.
* Name geändert