Sie hätten versucht, eine Sicherheitsabsperrung der bolivianischen Polizei rund um die Botschaft zu durchbrechen und sich «heimlich» Zutritt zur mexikanischen Vertretung zu verschaffen, sagte die bolivianische Aussenministerin Karen Longaric auf einer Pressekonferenz am Freitag.
Polizei und Geheimdienst bewachen Botschaftsgebäude
In der Botschaft halten sich rund 20 frühere Regierungsmitarbeiter des geflüchteten bolivianischen Ex-Staatschefs Evo Morales auf. Unter ihnen sind zwei ehemalige Minister. Ob die Aktion darauf abzielte, Morales' Mitstreiter aus der Botschaft herauszuschleusen, sagte Longaric nicht.
Die Ministerin betonte, weder die Diplomaten noch das Sicherheitspersonal der spanischen Botschaft dürften Schusswaffen tragen oder sich vermummen. Dies verstosse gegen die «diplomatischen Praktiken». Es seien Ermittlungen eingeleitet worden. Bolivien werde gegebenenfalls auf die «Verletzung seiner Souveränität» reagieren, erklärte Longaric.
Weil rund um das mexikanische Botschaftsgebäude in La Paz Polizisten und Geheimdienstmitarbeiter stationiert sind, hat Mexiko eine Klage gegen Bolivien beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag angekündigt.
Haftbefehl gegen Morales
Die Beziehungen zwischen den beiden lateinamerikanischen Ländern sind angespannt, seit Morales nach seinem Rücktritt am 10. November zwischenzeitlich Exil in Mexiko gefunden hatte. Er reiste dann über Kuba nach Argentinien weiter, wo er sich seitdem aufhält. In der vergangenen Woche erliess die bolivianische Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen Morales wegen «Terrorismus» und Aufruhrs.
(SDA)