Die Vorgaben des Bundesamts für Gesundheit (BAG) sind klar. Wer sich vor dem Coronavirus schützen will, muss drei Dinge beachten. Hände regelmässig und gründlich waschen, Abstand halten, zu Hause bleiben. Aber reicht das? Österreich geht einen Schritt weiter und setzt auf Schutzmasken in der Öffentlichkeit.
Das BAG sieht dagegen kein Sinn darin, wenn alle mit Masken herumlaufen. «Nach wie vor gibt es keine gesicherte Evidenz, dass das Maskentragen in der Öffentlichkeit einen grösseren Schutzfaktor darstellt», sagte Daniel Koch (64), Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten beim BAG.
Der Zoff der Experten um den Nutzen der Schutzmasken! BLICK erklärt, was dahinter steckt.
Was spricht für Masken?
Die Masken fungieren als Barriere. Sie helfen, die Verbreitung der Viren einzudämmen. Denn beim Sprechen, Husten oder Niesen werden Tröpfchen freigesetzt. Coronaviren schwirren umher und können so leicht andere infizieren. Dass Masken helfen können, die Übertragungsrate zu reduzieren, konnte zum Beispiel beim Ausbruch von Sars im Jahr 2003 beobachtet werden. Dabei muss es nicht mal eine teure Maske sein, wie Christian Drosten, Chef-Virologe der Berliner Charité, erklärt. Es genügt bereits ein Stück Tuch vor dem Mund.
Was spricht dagegen?
Masken schützen nicht den Träger selbst. Dafür sind herkömmliche Masken auch nicht ausgelegt. Das Problem: Eine Maske vor Nase und Mund kann ein falsches Sicherheitsgefühl vermitteln. Die Sorge einiger Experten: Wer eine Maske trägt, vernachlässigt andere Corona-Massnahmen, wie Abstand halten oder gründliches Händewaschen.
Und nicht nur das: Schutzmasken können Viren- und Bakterienschleudern sein, wenn sie nicht regelmässig ausgetauscht werden. Sobald die Maske feucht ist, sollte sie gewechselt werden, spätestens nach zwei Stunden, rät Silvia Schindler Frei, Fachexpertin für Infektionsprävention im Gesundheitswesen. Und wichtig: «Nach dem Wechseln der Maske sollten die Hände gewaschen oder desinfiziert werden», so Schindler zu BLICK.
Welche Masken gibt es?
Es gibt zahlreiche Masken-Modelle, die sich in der Funktion unterscheiden. Entweder sie schützen den Träger vor einer Infektion oder sie schützen andere vor einer Infektion. Unterschieden wird hierbei zwischen Mund-Nasen-Schutz (MSN) und partikelfiltrierende Masken (FFP: «Filtering Face Piece»).
Zu MSN zählen zum Beispiel chirurgische Masken. Sie bestehen meist aus zwei oder mehreren Lagen Stoff, oft Vlies oder Papier. Dazwischen befindet sich eine Filterschicht. Sie sind für den einmaligen Gebrauch hergestellt und können nicht gewaschen werden. Dabei verliert die Maske ihre Filterfunktion.
FFP-Masken gibt es in drei Schutzstufen. Durch spezielle Filter schützen sie den Träger vor Schadstoffen in der Luft. Staub, Schimmel, giftige Dämpfe. Je höher die Schutzstufe, desto sensibler der Filter. Solche Masken sind aber nur für Menschen sinnvoll, die im Gesundheitswesen arbeiten und nahen Kontakt mit Infizierten haben.