Das internationale Forschungsteam mit Berner, Zürcher und Birmensdorfer Beteiligung verglich zwei der grössten und ältesten Grasland-Versuchsflächen im deutschen Jena und im US-amerikanischen Minnesota mit naturnahen, benachbarten Standorten und wissenschaftlich überwachten Landwirtschaftsflächen.
Demnach beherbergen die Versuchsflächen vielfältigere Pflanzengemeinschaften als die echte Natur. Kritiker bemängeln diese Diskrepanz seit langem. So stuften die Forschenden in Jena denn auch nur 28 Prozent der Versuchsparzellen als realistisch ein.
Aber das tut den Erkenntnissen hinsichtlich den Zusammenhängen zwischen Artenvielfalt und Ökosystemfunktionen wie dem organischen Kohlenstoffgehalt des Bodens oder dem Vorkommen von Bestäubern keinen Abbruch. Für zehn der zwölf untersuchten Funktionen unterschieden sich die Ergebnisse zwischen den gesamten und den realistischen Versuchsparzellen nicht signifikant. Das deutet darauf hin, dass auch natürliche Ökosysteme von biologischer Vielfalt profitieren.
Es sei darum äusserst wichtig, die Vielfalt zu schützen, damit die Menschen auch in Zukunft gut leben könnten, sagte Mitautor Peter Manning vom Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum. Der derzeitige, durch den Menschen verursachte Artenverlust wirkt sich gemäss Markus Fischer von der Universität Bern und Mitinitiator der Studie negativ auf viele für den Menschen wichtige Ökosystemfunktionen aus. Die neuen Studienergebnisse würden dies unterstreichen.
https://doi.org/10.1038/s41559-020-1280-9
(SDA)