Das Pariser Gericht sprach den Angeklagten am Donnerstag des terroristischen Mordversuchs schuldig, wie es aus Justizkreisen hiess. Vor Ablauf von 22 Jahren soll der Mann keine Möglichkeit zur Haftverkürzung bekommen. In erster Instanz hatte der Mann vor zwei Jahren die gleiche Strafe erhalten.
Der Verurteilte hatte im August 2015 in dem Hochgeschwindigkeitszug auf dem Weg von Amsterdam nach Paris das Feuer eröffnet, konnte jedoch von Fahrgästen überwältigt werden. Zwei Menschen wurden verletzt. In erster Instanz hatte der Attentäter gesagt, er habe in dem Zug US-Soldaten und Angehörige der EU-Kommission töten wollen. Auftraggeber sei der mutmassliche Drahtzieher der Terrorserie in Paris vom November 2015 gewesen. Bei diesen Anschlägen töteten Islamisten der Terrororganisation Islamischer Staat 130 Menschen, unter anderem in der Konzerthalle Bataclan.
Die Attacke in dem Zug hatte international Aufsehen erregt. Drei junge Touristen aus den USA wirkten dabei mit, den Angreifer zu überwältigen. Die «Thalys-Helden» erhielten später als Dank die französische Staatsbürgerschaft. US-Regisseur Clint Eastwood verfilmte ihre Geschichte unter dem Titel «The 15:17 to Paris».
(SDA)