Berner Familie unter Schock – 500 Franken für Hinweise
Herzlos-Diebe klauen 13 Meersäuli vom Grundstück

Entsetzen in Walliswil bei Wangen BE: Kurz vor dem Heiligabend wurden 13 Meerschweinchen aus der Aussenvoliere von Familie Stettler geklaut. Die Polizei ist bereits eingeschaltet. Die Berner wollen ihre geliebten Tiere zurück und zahlen für Hinweise 500 Franken.
Publiziert: 28.12.2022 um 14:31 Uhr
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So sah es vor dem Diebstahl in dem Auslauf aus. Meerschweinchen und Zwergkaninchen lebten friedlich zusammen.
Foto: zvg
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Marian NadlerRedaktor News

Als Roland Stettler (48) und Sandra Stettler (48) aus Walliswil bei Wangen BE einen Tag vor Weihnachten das grosse Tiergehege betreten, wussten sie gleich, dass etwas nicht stimmte. «Es war beängstigend still. Das typische Quieken unserer Schätze fehlte», sagt Roland Stettler gegenüber Blick.

Samsa, Goldie, Zuckermaus, Aria, Tyrion, Teddymaus, Trogo und John Lennon: Sie und weitere fünf Meerschweinchen waren plötzlich weg. Geklaut von Unbekannten in der Nacht vom 22. auf den 23. Dezember.

Die fiesen Tierdiebe haben dem Ehepaar das Weihnachtsfest verdorben. «Wir sind noch immer geschockt», so der Berner. Das Paar schaltete die Polizei ein. Daneben setzte Sandra Stettler sofort einen Hilferuf auf Facebook ab. «Ich will einfach meine Meerschweinchen zurück!», fleht die 48-Jährige die Tierdiebe an. Die Anteilnahme ist gross. Über 1500 Mal wurde der Post inzwischen geteilt. Die Kaufmännische Angestellte erhofft sich Hinweise, um die Meersäuli-Napper zu schnappen oder um ihre Tiere wiederzubekommen. Als Anreiz versprechen die Stettlers auch eine Belohnung für entscheidende Hinweise – und zwar 500 Franken.

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Die Diebe kletterten über den Gartenzaun

Ihre «Meeris» hielten die Eheleute in einer Aussenvoliere. Das Grundstück ist umgeben von einem Gartenzaun, hinein gelangt man nur über einen einzigen Eingang. Die Diebe kletterten offenbar über den Zaun, an der Türe zum Garten habe es keine Einbruchsspuren gegeben.

Dass ein Raubtier zugeschlagen haben könnte, schliesst der Aussendienstmitarbeiter eines Pasta-Herstellers aus. «Von verstreutem Fell oder Blut war nichts zu sehen.» Und ein Fuchs oder Adler könne maximal zwei Tiere erhaschen. Doch nicht 13 Meersäuli aufs Mal.

Für Stettler steht fest: Hier waren Profis am Werk. «Wer auch immer die Meerschweinchen geklaut hat, muss sich viel Zeit genommen und das Ganze sorgfältig geplant haben.» Dazu passe auch, dass die Nachbarn nichts gesehen oder gehört hätten. Die kleine Gemeinde beschreibt er als ruhig und friedlich, Streitigkeiten oder Ähnliches gebe es keine. Die Diebe seien wahrscheinlich von ausserhalb gekommen.

Gibt es auffällige Meersäuli-Annoncen im Internet?

Was den Fall besonders eigenartig macht: In dem Gehege leben neben den Meersäuli noch neun Zwergkaninchen. Sie sind unverletzt und vollzählig. Warum hatten es die Diebe also nur auf die 13 Meerschweinchen abgesehen? Stettlers können sich das nicht erklären. Die Tiere hätten keinen hohen finanziellen Wert. Doch das spielt für das Berner Paar keine Rolle. Seit Jahren kümmern sie sich mit Herzblut um ihre Haustiere. Und nun sind sie weg. Wohin? Unklar!

Das Paar hat Anzeige bei der Polizei wegen Diebstahls und Hausfriedensbruch gestellt. Gleichzeitig hoffen die Stettlers auf Hinweise durch den Facebook-Post. Gleichzeitig durchforsten sie das Internet in der Hoffnung eine auffällige Meersäuli-Annonce zu entdecken und so Samsa, Goldie, Zuckermaus und die anderen Tiere wiederzufinden. Sollten sie zurückgebracht werden, wollen die Berner die Anzeige zurückziehen.

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