Bisher hatten sich die Ermittlungen nur gegen Personen in Donald Trumps Umfeld gerichtet. Der US-Präsident hatte selbst immer wieder hervorgehoben, dass gegen ihn persönlich nicht ermittelt werde.
Am Mittwoch hat US-Sonderermittler Robert Mueller laut der «Washington Post» die Untersuchung gegen Trump persönlich eingeleitet. Das berichtet die Zeitung unter Berufung auf mehrere mit der Sache vertraute Personen.
«Ungeheuerlich, unentschuldbar und illegal»
Ein Vertreter von Trump-Anwalt Marc Kasowitz reagierte wütend: «Das Enthüllen von Informationen des FBI über den Präsidenten ist ungeheuerlich, unentschuldbar und illegal», heisst es in einer Stellungnahme von einem Sprecher der Kanzlei von Kasowitz.
In der vergangenen Woche hatte der frühere FBI-Chef James Comey vor dem Geheimdienst-Ausschuss des US-Senats beschrieben, wie Trump bei einem Vier-Augen-Gespräch versucht habe, ihn von einem Fallenlassen der Ermittlungen gegen Trumps früheren Nationalen Sicherheitsberater Michael Flynn zu überzeugen. Comey sei darauf aber nicht eingegangen.
Neben Comey waren vom Geheimdienstausschuss auch der Nationale Geheimdienstdirektor Dan Coats sowie der Chef des Abhördienstes NSA, Michael Rogers, vernommen worden. Teile der Anhörungen fanden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Zudem hatte auch Justizminister Jeff Sessions, ein Trump-Unterstützer, vor dem Gremium aussagen müssen.
Wollte Trump auch Mueller feuern?
Am Montag hatte ein langjähriger Freund von Donald Trump verraten, dass der US-Präsident den Sonderermittler in der Russland-Affäre, Robert Mueller, womöglich feuern wird.
«Ich denke, er erwägt es vielleicht, den Sonderermittler zu entlassen», sagte Christopher Ruddy, CEO des Medienunternehmens Newsmax, gegenüber der Newsseite PBS. Auf die Frage, ob Trump es wirklich in Betracht zieht, Mueller zu feuern, sagte Ruddy «Ja».
Das Weisse Haus hatte dem allerdings widersprochen.
Das US-Justizministerium hat im Mai den früheren FBI-Direktor Robert Mueller, James Comeys Vorgänger, mit Untersuchungen zu den mutmasslichen Verbindungen zwischen Trumps Wahlkampfteam und Russland beauftragt. Mueller setzt jene Ermittlungen fort, über die Comey den US-Kongress informiert hatte, bevor Trump ihn entliess. (SDA/gru)