Autoindustrie
Stellantis droht mit Werkschliessung in Grossbritannien

Der Opel-Mutterkonzern Stellantis fordert von der britischen Regierung eine Nachverhandlung des Brexit-Handelsvertrags mit der EU. Ansonsten müsse das Vauxhall-Werk in Ellesmere Port geschlossen werden, warnte Stellantis.
Publiziert: 17.05.2023 um 11:45 Uhr
Stellantis warnt vor hohen Kosten in GB und droht mit Werkschliessung (Symbolbild)
Foto: Caroline Brehman

Ursache sind bevorstehende Änderungen bei den sogenannten Ursprungsregeln (rules of origin): Von 2024 an müssen mindestens 45 Prozent des Wertes von Elektroautos aus dem Vereinigten Königreich oder der EU stammen, damit die Fahrzeuge weiterhin zollfrei in die EU exportiert werden können.

«Falls die Kosten für die Herstellung von Elektrofahrzeugen in Grossbritannien nicht mehr wettbewerbsfähig und tragbar sind, wird der Betrieb eingestellt», zitierten die BBC und die «Financial Times» am Mittwoch aus einer Stellantis-Stellungnahme im Wirtschaftsausschuss des britischen Parlaments.

Der Konzern sehe sich «nicht mehr in der Lage, diese Ursprungsregeln einzuhalten», nachdem die Rohstoffkosten wegen der Pandemie und der Energiekrise gestiegen seien. Die bestehende Regelung müsse bis 2027 verlängert werden. Stellantis beschäftigt mehr als 5000 Menschen in Grossbritannien.

In dem Dokument warnt der Konzern zudem davor, nicht wettbewerbsfähige Kosten für Elektrofahrzeuge würden dazu führen, dass Hersteller nicht weiter in Grossbritannien investieren und ihre Produktion ins Ausland verlagern. Stellantis verwies auf die Schliessung eines Ford-Werks in Bridgend sowie die Verlegung der Produktion des elektrischen Mini von BMW nach China.

Der Autoexperte David Bailey sprach in der BBC von einer existenziellen Gefahr für die britische Autobranche. Zuletzt hatten auch Pläne zum Aufbau einer eigenen Batterieproduktion in Grossbritannien mit der Insolvenz des Herstellers Britishvolt einen Rückschlag erlitten.

(SDA)

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