Tags zuvor hatte die Feuerwehr dort noch von 70 Bränden gesprochen, von denen 30 nicht kontrolliert würden. Die Behörden des Bundesstaates Victoria forderten die Bewohner des kleines Ortes Goongerah etwa 440 Kilometer östlich von Melbourne auf, sich vor den Flammen in Sicherheit zu bringen.
«Warten Sie nicht, weggehen ist die sicherste Option - die Umstände könne sich ändern und sehr schnell verschlechtern», warnte die Feuerwehr. Hilfskräfte könnten dann möglicherweise nicht mehr rechtzeitig eingreifen.
Mehrheit der Helfer sind Freiwillige
Australiens Regierung kündigte unterdessen Entschädigungen für die freiwilligen Feuerwehrleute für deren aufreibenden Kampf gegen die Buschbrände an. Premierminister Scott Morrison, dem zuvor mangelnde Unterstützung der Einsatzkräfte vorgeworfen worden war, stellte am Sonntag eine Tagespauschale von umgerechnet knapp 190 Euro in Aussicht.
Im besonders betroffenen New South Wales machen freiwillige Helfer rund 90 Prozent der Löschkräfte aus. Viele von ihnen haben Urlaub genommen, um sich dem Inferno entgegenzustellen.
Um das Geld zu bekommen, müssen die Feuerwehrleute mehr als zehn Tage für den Rural Fire Service (RFS) im Einsatz gewesen sein und entweder als Selbstständige oder bei einem kleinen oder mittleren Unternehmen arbeiten. Ausserdem ist der - steuerfreie - Gesamtbetrag gedeckelt auf umgerechnet etwa 3750 Euro.
Buschfeuer wüten seit Wochen in Australien
Allein in New South Wales ist den seit Oktober wütenden Flammen mittlerweile eine Landfläche der Grösse Belgiens zum Opfer gefallen. Fast 1000 Häuser wurden zerstört, neun Menschen kamen ums Leben.
Auf der Südhalbkugel ist zurzeit Sommer, und sengende Hitze droht den Kampf gegen die Buschbrände weiter zu erschweren. Vor allem dem Südosten Australiens stehen Tage mit extrem heissem Wetter bevor. Angesichts erwarteter Temperaturen von deutlich über 40 Grad im Umland von Sydney, der Hauptstadt von New South Wales, rechnen Meteorologen mit nochmals wachsender Brandgefahr zu Wochenbeginn.
(SDA)