Ausrangierte Linienbusse aus der Schweiz sind auf der ganzen Welt der Renner
Sibirien einfach!

Sie sind auf der ganzen Welt im Einsatz und leisten unermüdlich ihren Dienst. Doch wie kommen die ausrangierten Busse in die entlegensten Winkel der Welt?
Publiziert: 20.03.2017 um 00:04 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:07 Uhr
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Irgendwo in Tetovo: Ein Postauto kurvt durch die mazedonische Stadt.
Foto: 8989-Leserreporter
Ralph Donghi

Für unsere ausrangierten Linienbusse ist der Schrottplatz nicht Endstation. Auch mit hohen Kilometerzahlen leisten sie im Ausland weiter fleissig ihre Dienste: im Kosovo, in Mazedonien, Sibirien oder gar in Afrika. In der rumänischen Stadt Brasov finden sich sogar ausrangierte Modelle von diversen Verkehrsbetrieben.

Besonders alte Postautos fallen ins Auge. Der Grund: Die Postauto Schweiz AG rangiert jährlich 150 bis 200 Fahrzeuge aus. Die Busse müssen nach durchschnittlich zwölf Dienstjahren moderneren Wagen weichen.

Busse gehen an Private oder Unternehmen

Wie finden die alten Busse den Weg ins Ausland? Katharina Merkle, Sprecherin von Postauto Schweiz, erklärt den Weg: «Die Busse werden meist an Zwischenhändler verkauft.» In manchen Fällen auch an Privatpersonen oder ausländische Transportunternehmen. Der Verkauf findet in Bern statt. Merkle dazu: «Es findet jeweils für drei bis fünf Fahrzeuge eine Art Auktion statt. Eine eigentliche Börse existiert nicht. Jeder, der interessiert ist, kann sich bei Postauto melden.»

Das höchste Angebot gewinnt. Der finale Kaufpreis variiert und hängt von Parametern wie Marke, Alter, Grösse und dem Kilometerstand ab. 

Horn, Logo und roter Streifen müssen weg

Steht ein Käufer fest, holt er den Wagen auf dem jeweiligen Betriebshof ab und exportiert ihn. Ist er wieder im Einsatz, muss der Käufer bei Postauto den Nachweis erbringen, dass der Bus nicht mehr im Corporate Design unterwegs ist. Heisst: Dreiklanghorn, Logo mit Posthorn und der rote Streifen müssen entfernt sein. Beispiele aus aller Welt zeigen jedoch, dass die neuen Besitzer es damit nicht immer genau nehmen. 

Die Palette verkaufter Busse ist breit. Postauto-Sprecherin Merkle dazu: «Sie reicht von Unfallwagen bis zu Fahrzeugen, die noch gut fahrbar sind.» Wo die ausrangierten Modelle dann aber wieder zum Renner werden, erfahren die alten Besitzer oft auch nur von aufmerksamen Ex-Passagieren – oder direkt via BLICK.

BLICK sucht alte Busse

Haben Sie im Ausland auch schon einmal einen ausrangierten Schweizer Bus entdeckt? Und von dem Fahrzeug vielleicht sogar ein Foto gemacht? Dann schicken Sie Ihre Bilder und Videos über die Nummer 8989 an BLICK! Achtung: Neu können Sie uns Leserbilder auch per Whatsapp schicken. Am besten speichern Sie gleich die BLICK-Whatsapp-Nummer 079 813 80 41 in Ihren Kontakten. Für jedes veröffentlichte Leserbild gibt es mindestens 25 Franken – bis 3000 Franken sind möglich, je nach Sujet.

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