Gibt Angela Merkel Trump einen Korb?
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Wirbel um G7-Gipfel:Gibt Angela Merkel Trump einen Korb?

Wirbel um G-7-Gipfel: US-Präsident will keine Videokonferenz sondern Treffen in Camp David
Gibt Angela Merkel Trump einen Korb?

Kehrtwende von Donald Trump: Der US-Präsident will den G7-Gipfel im Juni nun doch im US-Militärstützpunkt Camp David abhalten – und nicht wie geplant per Videokonferenz. Während Macron willig ist, in die USA zu reisen, gibt sich Merkel zurückhaltend.
Publiziert: 21.05.2020 um 11:17 Uhr
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Aktualisiert: 21.05.2020 um 13:42 Uhr
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US-Präsident Donald Trump will das diesjährige G7-Treffen nun doch in den USA abhalten.
Foto: keystone

US-Präsident Donald Trump (73) erwägt, den diesjährige G-7-Gipfel nun doch als reales Treffen und nicht per Video abzuhalten. Das schrieb Trump am Mittwoch auf Twitter. Da sich das Land von der Corona-Krise erhole, denke er darüber nach, die Zusammenkunft am ursprünglich geplanten Termin oder an einem «ähnlichen Datum» in Camp David, dem Landsitz des US-Präsidenten, zu veranstalten. Dies wäre «ein grossartiges Zeichen», erklärte er. Auch die anderen Länder würden ihr «Comeback» starten, schrieb Trump weiter.

Die US-Regierung hatte im März das für Mitte Juni in den USA geplante Gipfeltreffen der sieben führenden Wirtschaftsnationen wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt und stattdessen eine Videokonferenz angesetzt. Der Gipfel hätte den ursprünglichen Plänen nach vom 10. bis 12. Juni in Camp David stattfinden sollen. Was genau nun aus der Zusammenkunft wird, ist nach Trumps Tweet offen.

Merkel gibt sich zurückhaltend

Der US-Präsident ist 2020 Gastgeber des G-7-Gipfels und konnte damit den Ort auswählen. Zur «Gruppe der Sieben» gehören neben den USA Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Kanada und Japan. Wie es am Abend aus Kreisen des Pariser Élyséepalastes hiess, ist Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (42) willens, nach Camp David zu reisen, falls die Gesundheitsbedingungen es erlaubten. In den Kreisen wurde die Bedeutung der G7 bei der Antwort auf die Krise hervorgehoben. Auch Kanadas Premier Justin Trudeau (48) zeigte sich offen für eine Diskussion über ein persönliches Treffen in den USA.

Angela Merkel wiederum liess offen, ob sie einer Einladung Trumps zu einem realen G-7-Treffen in wenigen Wochen folgen würde. In welcher Form auch immer dieses Treffen stattfinde, «ob als Videokonferenz oder anders, ich werde auf jeden Fall für den Multilateralismus kämpfen. Das ist ganz klar. Sowohl bei G-7 als auch bei G20», sagte Merkel am Mittwoch in Berlin. Auf die Nachfrage, ob sie bei einer Einladung Trumps zu einem Treffen der G-7 in die USA reisen würde, entgegnete Merkel: «Ich wollte das sagen, was ich gesagt habe. Das Weitere warten wir einfach mal ab. Ich habe meine Worte mit Bedacht gewählt.»

Nach Angaben des Weissen Hauses brachte Trump das Thema am Mittwoch auch in einem Telefonat mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron auf. Trump habe deutlich gemacht, dass er sich auf eine baldige Zusammenkunft der G7 freue, hiess es.

Die Corona-Krise in den USA

Trump versucht seit Wochen, in der Corona-Pandemie Zuversicht zu versprühen, und stellt seit längerem eine schnelle Erholung des Landes von der Krise in Aussicht. Die USA sind von der Corona-Pandemie schwer getroffen – in absoluten Zahlen sogar weltweit am stärksten, mit mehr als 1,5 Millionen bekannten Infektionen und mehr als 93'000 Toten.

Infolge der rasanten Ausbreitung der Pandemie hatten die meisten US-Bundesstaaten strikte Ausgangsbeschränkungen verhängt. Das öffentliche Leben kam so in weiten Teilen zum Erliegen und stürzte die Wirtschaft des Landes in eine schwere Krise. Inzwischen haben die US-Bundesstaaten diverse Lockerungen der Corona-Beschränkungen auf den Weg gebracht. Experten zufolge ist die Krise in den Vereinigten Staaten aber keineswegs überstanden. Auch europäische Länder sind trotz erster Lockerungen noch weit von einer kompletten Rückkehr zur Normalität entfernt.

Bislang gelten ausserdem strenge Reisebeschränkungen zwischen den USA und Europa, was zusätzliche Fragen zur Machbarkeit eines baldigen persönlichen Gipfeltreffens aufwirft. Angesichts der schwerwiegenden Auswirkungen der Pandemie in mehreren europäischen Staaten hatte Trump Mitte März einen Einreisestopp für Ausländer aus dem Schengenraum, Grossbritannien und Irland verhängt. Die Europäische Union hatte Mitte März ihrerseits ebenfalls Einreisebeschränkungen für Bürger der allermeisten Nicht-EU-Staaten eingeführt, um die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen.

Ohnehin sind Gipfeltreffen wie der G7 ein gewaltiger logistischer Kraftakt. Ob es möglich wäre, in so kurzer Zeit nun doch eine persönliche Zusammenkunft grosser Delegationen aus den G7-Staaten auf die Beine zu stellen, ist fraglich. (SDA/nim)

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