In beiden Gegenden spielt das Wetter verrückt, grösser kann der Gegensatz aber kaum sein: Während der mittlere Westen der USA vor einer anstehenden Kältewelle zittern, brüten Mensch und Tier in Australien und Neuseeland unter einer historischen Hitze-Januar.
Besonders stark von der Kälte betroffen sind die US-Bundesstaaten Minnesota, Michigan und Illinois mitsamt der Millionenstadt Chicago. Seit Sonntagnacht herrschen in der ganzen Region prekäre Verhältnisse. Schneestürme und eisige Temperaturen legten den Strassen- und Flugverkehr teilweise komplett lahm.
Und das Schlimmste kommt erst noch. Bis Freitag strömen eiskalte polare Luftmassen aus der Arktis in die Region. Die Folge: Die Temperaturen sinken verbreitet bis unter minus 40 Grad! Und die gefühlte Temperatur kann wegen der Bise (Windchill-Effekt) fast minus 50 Grad erreichen.
Mann erfror, weil er Hausschlüssel vergass
So kalt war es gemäss Wetterdiensten in der Region seit Jahrzehnten nicht mehr. Und sie warnen die Bevölkerung davor, sich lange draussen aufzuhalten. Denn: «Bei solchen Bedingungen können innert wenigen Minuten Erfrierungen auftreten.» Zudem solle man es vermeiden, «tief einzuatmen.»
Auch die Behörden reagieren: In den betroffenen Regionen bleiben hunderte Schulen in den nächsten Tagen zu. Sogar die wettergeprüfte US-Postdienst kapitulierte unter den Bedingungen und stellten den Betrieb ein.
Mindestens zwei Tote hat die Kälte gefordert, wie «CNN» berichtet. In Milwaukee (Wisconsin) erfror ein Mann (†55), nachdem er beim Schneeschaufeln zusammengebrochen war. Am Sonntag starb ein 22-Jähriger in Minnesota, weil er seine Hausschlüssel nicht dabei hatte.
Hitzewelle in Australien und Neuseeland
Komplett anders ist die Situation in Australien und Neuseeland. Viele Gegenden erleben den heissesten Januar seit Beginn der Messungen. Grund ist eine seit Wochen anherrschende Hitzewelle. Die Temperaturen stiegen regelmässig weit über 40 Grad.
Verheerende Buschbrände und Stromausfälle machen den Menschen zu schaffen. Auf der australischen Insel Tasmanien brennen mittlerweile über 10'000 Hektaren. Die Wetterlage ist so extrem, dass sie von den Behörden als «Gefahr für die öffentliche Sicherheit» bezeichnet wird.
Und auch für die Tierwelt sind die Folgen der Hitzewelle dramatisch. Vor einer Woche wurden rund 90 Tote Wildpferde an einem ausgetrockneten Wasserloch entdeckt. In den zu warmen Flüssen verendeten in den letzten Wochen tausende Fische.
Wie lange die Bruthitze noch andauern wird, weiss niemand. Denn eine Trendwende ist gemäss Meteorologen nicht in Sicht. In Neuseeland darf man sich immerhin auf das Wochenende über eine leichte Abkühlung freuen, wie «nzherald.co.nz» schreibt. Aber schon Anfang nächster Woche flammt die Hitze wieder auf. (krj/hah)
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