Der britische Tourismus-Riese Thomas Cook steckt in der Klemme – und mit ihm seine Kunden, Reisende im Ausland. Rund 600'000 Touristen drohen weltweit zu stranden. Die Angst vor dem Kollaps wächst.

Das bekamen die Touristen in Tunesien zu spüren. Das Strandhotel Les Oranges hielt seine Gäste mit bewaffneten Sicherheitskräften fest. Videoaufnahmen auf Twitter zeigten die verängstigten Besucher, die vor verschlossenen Toren warten.

«Keine Infos, nur Türen zugehalten»

Darunter auch David Astbury. Dem «The Independent» erzählt er: «Gäste, die am Samstagabend ihren Flieger hätten nehmen sollen, durften erst gehen, als sie den Aufenthalt noch einmal bezahlt hatten.»

Das, obwohl sie die Rechnung bereits bei der Buchung zu Hause beglichen hätten. Offenbar befürchtet das Hotel, Thomas Cook werde nicht für den Aufenthalt seiner Touristen aufkommen. «Die Sicherheitskräfte haben uns keinerlei Infos gegeben, nur die Türen zugehalten», erzählt ein weiterer Gast «BBC Radio».

Die Lage beruhigte sich am Montag: Die Touristen konnten das Hotel verlassen. Dafür sorgte der tunesische Tourismusminister, für die Gestrandeten wurde sogar ein Transport zum Flughafen organisiert. Der örtliche Hotelverband kritisierte das Verhalten des Hoteliers. Schuld an den ausgebliebenen Zahlungen seien nicht die Gäste, sondern Thomas Cook gewesen. (hah/pma)