Sie trägt eine blaue Polizeijacke und einen Polizeihut, geht mit den Berliner Beamten auf Streife und trägt sogar eine Pistole. Doch in Wirklichkeit ist die Waffe eine Attrappe und Lara (23), wie sie sich selbst nennt, gar keine Polizistin.
Monatelang führt die Türkin alle an der Nase rum, bis sie im August festgenommen wird, berichtet die «Bild».
Mehrmals im Gefängnis
Die 23-jährige Lara ist bereits polizeibekannt. Die Frau kam als Mann namens Ömer zur Welt und landete im Alter von 17 Jahren erstmals im Gefängnis. Damals hatte Ömer einen Mann belästigt und wurde wegen sexueller Nötigung zu drei Jahren und drei Monaten Jugendhaft verurteilt.
Im Januar 2018 musste der Mann, der sich inzwischen Lara nannte, erneut hinter Gitter, weil er in Berlin als Polizistin rumlief.
Die 14 Monate im Gefängnis haben Lara offenbar nichts gelehrt. Als sie rauskommt, schnappt sie sich erneut ihre Uniform und die Verkleidung geht von vorne los. Wie die Zeitung berichtet, soll sie die Kleider aus dem Internet haben. 4000 Euro liess sie für ihre Ausrüstung liegen.
Echte Berliner Polizisten sollen ihr sogar Amtsabzeichen und Uniformteile geschickt haben. Diesen gegenüber gab sich die Hochstaplerin auf sozialen Netzwerken als Kollegin aus.
Im Bus masturbierenden Mann rausgeworfen
Ihre Rolle spielte Lara perfekt. Sie soll mit echten Beamten unterwegs gewesen sein. «Durch Einsätze habe ich einige Polizisten immer wieder getroffen, Bekanntschaften haben sich entwickelt», sagt sie gegenüber «Bild». In den vergangenen Monaten sei sie fast täglich auf Streife gewesen. «Das ist so ein Drang in mir. Einmal habe ich einen Mann aus dem Nachtbus geworfen, weil er sich hinter eine Frau gesetzt und masturbiert hat. Der ganze Bus hat applaudiert», erzählt die Fake-Polizistin.
Doch ausgerechnet ihre Uniform wurde Lara am Ende zum Verhängnis. Weil sie jetzt in der warmen Jahreszeit mit ihrer dicken Jacke rumlief, wurden Zivilbeamte an einem U-Bahnhof auf sie aufmerksam und nahmen sie fest.
Aktuell ist Lara wieder auf freiem Fuss, ihr droht jedoch eine erneute Haftstrafe. «Ich habe nie jemanden abgezockt. Ich habe das wirklich mit Liebe gemacht», sagt sie zu ihrer Verteidigung und gibt an, eine Hormontherapie machen und Kosmetikerin werden zu wollen.
Die echte Polizei will den Fall wegen des «laufenden Ermittlungsverfahrens» nicht kommentieren. (man)