Am Montag hat das FBI das Büro, die Wohnung und das Hotelzimmer von Trumps persönlichem Anwalt, Michael Cohen (51), gestürmt. Das berichtet die «New York Times». Die Beamten beschlagnahmten unter anderem Dokumente, die mit den Anschuldigungen von Porno-Starlet Stormy Daniels (39) zusammenhängen.
Von grossem Interesse sind die Unterlagen zur Zahlung des Schweigegelds, die Cohen kurz vor der US-Präsidentschaftswahl 2016 getätigt hat. Die 130'000 US-Dollar sollten Daniels dazu bringen, keine Details ihrer Affäre mit Donald Trump 2006 auszuplaudern. Nach Auffassung vieler Juristen könnte das eine illegale Wahlkampfspende gewesen sein. Donald Trump beteuert, nichts von der Zahlung gewusst zu haben.
Auch um 150'000 Dollar aus der Ukraine soll es gehen, die Trumps Lager im Jahr 2015 für einen Auftritt des Kandidaten in einer nach Kiew übertragenen Videoschalte bekommen haben soll.
Razzia von FBI-Mueller eingeleitet
Der Tipp kam von Sonderermittler Robert Mueller. Bei dessen Ermittlungen über eine mögliche Einmischung Russlands in die Präsidentschaftswahlen 2016 gab es Hinweise auf Weiteres.
Mueller, so berichtete es etwa die «New York Times», gab das an den stellvertretenden Justizminister und Aufseher der Russland-Ermittlungen, Rod Rosenstein, weiter. Dieser beauftragte den Generalstaatsanwalt in New York mit den weiteren Ermittlungen gegen Cohen. So kam es zur Razzia.
Donald Trump faucht nun gegen Rosenstein und Mueller. «Das werden wir sehen», sagt er auf die Frage, ob er nun den Sonderermittler oder den stellvertretenden Justizminister feuern werde.
Die Aktion bezeichnete der US-Präsident als «Schande, Hexenjagd und eigentlich ein Angriff auf unser Land». Muellers Team sei eine Gruppe von höchst voreingenommenen Menschen.
«Unnötig und unangebracht»
Für Cohens Anwalt, Stephen M. Ryan, ist die Durchsuchung «absolut unangebracht und unnötig». Cohen habe bisher mit allen Regierungsstellen voll kooperiert, sich unter Eid im Kongress vernehmen lassen und Tausende Dokumente übergeben.
Die Razzia habe dazu geführt, dass unnötigerweise sensibles und geschütztes Material, das dem besonderen Schutz zwischen Anwalt und Mandaten unterliege, beschlagnahmt worden sei.
Die Durchsuchung eines Anwaltsbüros gilt als besonders ungewöhnlich, weil die Konversationen zwischen Rechtsvertretern und ihren Klienten nach US-Recht besonders geschützt sind.
Dokumente könnten Trump belasten
Den Ermittlern sind auch Steuerunterlagen in die Hände gefallen. Möglicherweise handelt es sich dabei auch um solche Informationen, die Trump aus nicht genannten Gründen und gegen alle Gepflogenheiten bisher nicht veröffentlicht hat.
Unter Umständen könnten beschlagnahmte Mailwechsel auch den Präsidenten der öffentlichen Lüge überführen. Unklar ist jedoch, inwieweit die Informationen juristisch verwendet werden können. (SDA/voi)
Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.
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