Was haben der US-Präsident und Putin beschlossen?
Trump verwirrt ganze Nation

Auch der vierte Tag nach dem Gipfeltreffen zwischen Trump (72) und Putin (65) in Helsinki bringt kein Licht ins Dunkel. Noch immer rätselt die ganze USA, was ihr Präsident mit dem Kreml-Chef beschlossen hat. Derweil lässt Trumps Pressesprecherin die nächste Bombe platzen.
Publiziert: 20.07.2018 um 03:34 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 17:19 Uhr
Nicola Imfeld, San Diego

In der US-Politik herrscht das nackte Chaos! Nach dem Zweier-Gipfel in Helsinki zwischen Donald Trump (72) und Wladimir Putin (65) Anfang Woche überschlagen sich die Ereignisse: Zuerst wurde der US-Präsident am Montag von Parteikollegen und Freunden für seine Äusserungen an der Pressekonferenz scharf kritisiert.

Dann folgte das Kommunikationsdebakel am Dienstag und Mittwoch, als Trump mehrfach seine Meinung über die Einmischungen Russlands in den US-Wahlkampf 2016 änderte (BLICK berichtete). 

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US-Präsident Donald Trump (72) behält das zweistündige Vier-Auge-Gespräch mit Wladimir Putin (65) auch vier Tage nach dem Gipfeltreffen in Helsinki immer noch für sich.

Und am Donnerstag überraschte er ganz Washington mit einer Ankündigung: Trumps Pressesprecherin Sarah Sanders gab am Nachmittag (Ortszeit) per Twitter bekannt, dass der US-Präsident seinen nationalen Sicherheitsberater John Bolton damit beauftragt hat, Putin ins Weisse Haus einzuladen. Das zweite Gipfeltreffen der beiden Staatschefs soll demnach im Herbst stattfinden. 

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Pikant: Ausser Trumps engste Berater soll niemand über die Pläne informiert gewesen sein. US-Geheimdienstchef Dan Coats erfuhr am Rande eines Sicherheitsforums in Aspen von einer Reporterin davon. Er lachte und fragte verdutzt nach: «Sag das noch mal. Habe ich dich richtig verstanden?» Als die Journalistin die News wiederholte, holte er tief Luft und antwortete: «Okay, das wird speziell werden»

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Niemand weiss, was Trump und Putin beschlossen haben

Die Nachricht über Putins Einladung ins Weisse Haus sorgte für Kopfschütteln. Denn vier Tage nach dem Gipfel in Helsinki rätselt noch immer die ganze Nation, was ihr Präsident und der Kreml-Chef bei ihrem ersten Treffen vereinbart haben. Im zweistündigen, geheimen Vier-Augen-Gespräch kam es gemäss Trump und Putin zu konkreten Beschlüssen. Öffentlich wurden aber nur vage Informationen. Trump sagte, man habe über den Syrienkonflikt, Nordkorea, Israel und die Einmischungen Russlands im US-Wahlkampf 2016 gesprochen.

Nicht einmal US-Geheimdienstchef Dan Coats wurde vom Präsidenten bis dato aufdatiert. «Ich habe keine Ahnung, was bei diesem Treffen passiert ist», sagte er. Auch der oberste US-General im Nahen Osten, Joseph Votel, hat noch keine Informationen erhalten. Dies trotz der Behauptung Russlands, dass Vereinbarungen im Bezug auf die militärische Zusammenarbeit in Syrien getroffen worden seien. Darauf angesprochen sagte Votel zu Reportern: «Wir haben zu diesem Zeitpunkt keine bestimmte Richtung erhalten.» Er sei «nicht eingeweiht» in die Gespräche.

Russland ist den USA einen Schritt voraus

Ob immerhin die engen Vertrauten von Trump wissen, was vor vier Tagen in Helsinki beschlossen wurde? Seine Pressesprecherin Sarah Sanders schien am Donnerstag überfordert mit den Fragen der Journalisten. Sie referierte über eine Themenliste, die alle bereits kannten. Konkrete Beschlüsse? Fehlanzeige! 

Ganz anders scheint der Informationsfluss in der Regierung des Gesprächspartners zu laufen. Das russische Aussenministerium liess am Donnerstag verlauten, dass die Beschlüsse bereits umgesetzt werden. «Eine Menge von dem, worüber der russische Präsident gesprochen hat, wird nun abgearbeitet», sagte Sprecherin Marija Sacharowa. Die relevanten Anweisungen würden nun von den Diplomaten umgesetzt werden.

Trump: «Wenn es nicht funktioniert, bin ich Putins schlimmster Feind»

Die Demokraten versuchen derweil weiterhin, eine Anhörung mit der Übersetzerin Trumps während des Vier-Augen-Gesprächs durchzuboxen. Sie wollen Licht ins Dunkeln bringen. Ihr Versuch wird aber kaum von Erfolg gekrönt sein. Trump kann sich darauf berufen, dass kein Präsident dazu verpflichtet ist, private Gespräche offenzulegen.

In diesem ganzen Trubel versucht Trump, aus der Krise zu finden. In einem Interview mit dem US-Sender «CNBC» gab er sich am Donnerstag staatsmännisch: «Mit Russland auszukommen ist eine positive und keine negative Sache. Wenn es aber nicht funktioniert, bin ich Putins schlimmster Feind», sagte er.

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Ob Wladimir Putin die Einladung von Trump annehmen wird, ist derzeit noch unklar.

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