Grosseinsatz im Disneyland Paris: 80 Angestellte, 30 Feuerwehrleute, zehn Polizisten, Taucher und ein Helikopter durchkämmten am Freitagabend jeden Meter des Freizeitparks nach einem Schweizer (32). Der Vermisste hatte sich kurz zuvor LSD eingeworfen und war in einen künstlichen See gefallen. Seine Begleiterin (30) schlug Alarm, nachdem sie ihn nicht mehr finden konnte (BLICK berichtete).
Nun stellt sich heraus: Der LSD-Schweizer war während der Suchaktion gar nicht mehr im Disneyland. Stattdessen irrte er zu dieser Zeit in einem Quartier in Chessy umher, rund zwei Kilometer vom Park entfernt. Und zwar splitterfasernackt!
«Seine Arme und Beine waren zerkratzt»
Ein Einwohner (44) fuhr ihm mit seinem Auto entgegen. «Er lief mitten auf der Strasse, ohne einen Zentimeter Stoff am Körper und hatte komische Kratzer an Armen und Beinen», erzählt der Mann «Le Parisien».
Dann sei er ausgestiegen und habe den nackten Mann gefragt, was er hier mache. Doch dieser sprach kein Französisch. Der Einwohner wechselte auf Englisch. «Er konnte sich aber an nichts mehr erinnern», so der 44-Jährige. Der Mann habe lediglich gewusst, dass er Drogen genommen hatte und seine Begleiterin sich vermutlich Sorgen mache. «Ich bot ihm an, sie anzurufen, doch er wusste die Nummer nicht.»
Bewohner fuhr Schweizer zum Park zurück
Schliesslich brachte der Bewohner ihn zu sich nach Hause, holte ihm Rugby-Shorts und ein T-Shirt. «Nachdem er sich angezogen hatte, brachte ich ihn nach Mitternacht zum Disney Village Kino, am Rand des Parks. Dort fand ihn der Suchtrupp, nicht – wie zuvor kommuniziert – am Ufer eines Kunstsees.
Wie der Schweizer sich so weit verirren konnte, ist unklar. Gemäss Aussagen des Einwohners handelt es sich vermutlich einen Deutschschweizer. Die Polizei von Chessy macht dazu keine Angaben.
Gemeinsam mit seiner Begleiterin verbrachte der 32-Jährige die Nacht auf Samstag hinter Gittern. Gegen Nachmittag durften sie den Knast wieder verlassen – mit einer Anzeige wegen Verstosses gegen das Betäubungsmittelgesetz im Gepäck. (hah)
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