Ein einmotoriges Flugzeug ist am Dienstag um 11.50 Uhr vor Konstanz senkrecht in den Bodensee gestürzt. Das Polizeipräsidium Konstanz geht davon aus, dass die beiden Insassen verstorben sind. Wie Thomas Straub, Sprecher des Polizeipräsidiums Konstanz, zu BLICK sagt, stürzte die Maschine etwa 200 Meter nordöstlich der Insel Mainau ins dort rund 60 Meter tiefe Wasser.
BLICK-Recherchen zeigen: An Bord der Maschine war ein Unternehmer (†74) aus Wohlen. Die Piper gehörte einer Firma, die in Buchs ZH ansässig ist. Drei Piloten teilen sich die Maschine. An diesem Tag lieh sich ein Unternehmer (†74) aus Wohlen die Piper aus. «Der Pilot war sehr erfahren, ich bin völlig schockiert», sagt Rolf R.*, einer der Mitbesitzer, zu BLICK. In Wohlen kennt man den Verunglückten. Dort heisst es, er sei sogar schon mit einer Maschine in die USA geflogen. Wer mit dem Unternehmer im Flugzeug sass, ist derzeit nicht bekannt.
Die Rettungsdienste haben bislang einzelne Ausrüstungsgegenstände und Trümmerteile wie Räder im See gefunden. Von den Insassen fehlte jede Spur. Dann bestätigt ein Sprecher der Feuerwehr: Es wurden Leichenteile gefunden.
Die weitere Bergung wurde am Dienstagnachmittag abgebrochen. Der Grund: eine Starkwindwarnung. Am Mittwoch konnten die Arbeiten aber fortgesetzt werden, bestätigt die Polizei gegenüber BLICK.
Beim Unglücksflieger handelt es sich um eine Piper PA-46 Malibu Mirage mit der Kennung HB-PPH.
Ungewöhnliche Flugmanöver beobachtet
Die Maschine war gemäss der Flugsicherungsgesellschaft Skyguide um 11.36 Uhr in Zürich gestartet und befand sich auf dem Weg nach Hamburg. Zweck des Flugs: eine Geschäftsreise.
Kurz vor dem Absturz haben Augenzeugen ungewöhnliche Flugmanöver beobachtet, wie der «Südkurier» schreibt.
Laut der «Schwäbischen Zeitung» soll das Flugzeug einen Looping geflogen sein. Verlor der Pilot dabei die Kontrolle über die Maschine?
Eine Augenzeugin beschreibt den Unfall auf Facebook folgendermassen: «Schrecklich. Das Flugzeug trudelte hinter unserem Haus Richtung Mainaubucht. Ging dann in einer Spirale steil nach unten und dann kam der furchtbare Aufprall. Geht mir immer noch nach.»
Zur Zeit des Absturzes war der Himmel über dem Bodensee bewölkt.
Eine Gruppe Kinder sollen Zeugen des Unglücks geworden sein. Sie gehören zu einer Zeltlagergruppe des Sportvereins Wutöschingen und werden derzeit von Betreuern abgeschirmt - ein Sichtschutz wird errichtet.
Aktuell befinden sich Mitglieder der deutschen Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung auf dem Weg zum Unglücksort.
Auch im Engadin crashte eine Piper
Es ist bereits der zweite Absturz einer Piper innert weniger Tagen. Am Freitagmorgen stürzte über der Diavolezza eine vierplätzige Piper PA-28 ab. Der Pilot (†60) und zwei Buben (je 14) sterben - eine 17-Jährige überlebt schwer verletzt.
Die Maschine war im Rahmen eines Rundflugs für die Teilnehmer des Jungendlagers des Aero Clubs unterwegs. (jmh/pma/fr)