Die Handy-Nachrichten lassen das Allerschlimmste vermuten. «Ich bekomme keine Luft und werde sterben», schreibt die junge Vietnamesin Pham Thi Tra My (26) an ihre Mutter – während der Horror-Container von Belgien auf dem Weg in die englische Grafschaft Essex ist.
Die Vietnamesin dürfte eine der 39 Migranten sein, die im Anhänger eines Lastwagens diese Woche ihr Leben verloren. Die Polizei hatte die Leichen am Mittwochmorgen entdeckt. Im Anhänger eines Transporters in Essex, 30 Kilometer östlich von London. Zuvor war der Anhänger in Seebrügge (Belgien) verschifft worden.
Zunächst hiess es, bei den Toten handle es sich um Chinesen. Die britischen Behörden haben diese Informationen noch nicht bestätigt. Man habe die Opfer noch nicht formell identifizieren können.
Bei der britischen BBC meldeten sich Familien aus Vietnam, die Verwandte unter den Toten vermuten. Mindestens sechs Vietnamesen könnten unter den Opfern sein, berichtet der Sender.
«Ich liebe dich so sehr»
Pham Thi Tra My ist seit Dienstag nicht mehr erreichbar. Zuletzt schrieb sie verzweifelt an ihre Mutter: «Ich liebe dich so sehr» und «es tut mir Leid».
Die Familie wandte sich daraufhin an eine Menschenrechtsorganisation in Vietnam. Diese bestätigt gegenüber dem «Telegraph», man habe noch sechs weitere Anfragen um Hilfe erhalten, die Mys Fall ähnelten.
In Frankreich noch gestoppt
Die junge Vietnamesin reiste gemäss der Organisation zunächst nach China, um dort Richtung Westeuropa aufzubrechen. Sie habe auf ein neues, besseres Leben gehofft, erzählte die Mutter. Vermutlich hatte sie chinesische Schmuggler bezahlt, um sie nach Westeuropa zu schaffen. Solche Schleppergangs sind in China bekannt.
Offenbar wurde My in Frankreich angehalten, konnte zunächst nicht weiterreisen. Doch sie wollte unbedingt nach Grossbritannien, versuchte es erneut. Der Kontakt brach nur Stunden vor der Abreise des Anhängers ab.
Vierte Person festgenommen!
Im Zuge der Ermittlungen zu den Toten im Container nahm die Polizei bisher vier Personen fest. Der 25-jährige Lastwagenfahrer, Mo Robinson, wurde unmittelbar nach dem Fund verhaftet. Er steht unter Mordverdacht.
Später wurden zwei weitere Personen festgenommen. Dabei handelt es sich um das Ehepaar Thomas und Joanna Maher (beide 38). Sie wurden laut «The Sun» in der Stadt Warrington, in der Nähe von Liverpool, angehalten. Auf ihre Verhaftung folgte gemäss der Zeitung die Festnahme eines Mannes (48) aus Nordirland. Die Polizei machte ihn am Flughafen London-Stansted dingfest. Gegen die drei wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.
- Am Mittwochmorgen, dem 23. Oktober, fand die Polizei in Essex (GB) 39 Leichen in einem Kühlcontainer.
- Bei den Opfern handelt es sich um Chinesen – 31 Männer und 8 Frauen.
- Die Todesursache der Chinesen ist noch unbekannt. Sie könnten aber erfroren sein. Berichten zufolge waren sie am Mittwoch bereits seit mindestens 12 Stunden tot.
- Der Container kam mit der Fähre aus Belgien nach England. Zuvor soll er in Holland gewesen sein. Vermietet hat ihn eine irische Firma an eine andere unbekannte Firma.
- In England wurde der Container im Hafen von einem in Irland zugelassenen Lastwagen abgeholt. Das Fahrzeug wurde vor zwei Jahren in Bulgarien registriert.
- Der LKW-Chauffeur ist Mo Robinson (25) aus Nordirland.
- Er wurde verhaftet. Gegen ihn wird wegen mehrfachen Mordverdachts ermittelt.
- Berichten zufolge hat Robinson die Leichen entdeckt und die Behörden alarmiert, bevor er ohnmächtig wurde.
- Am Freitag wurden drei weitere Verdächtige festgenommen. Zunächst das Ehepaar Thomas und Joanna Maher in Warrington, nahe Liverpool. Auf ihre Verhaftung folgte die Festnahme eines Nordiren (48) am Flughafen London-Stansed.
- Die belgischen Behörden glauben, dass die Opfer im Container vor der Ankunft in Belgien schon tot waren. Ansonsten wären sie von den Wärmebildkameras entdeckt worden.
- Am Mittwochmorgen, dem 23. Oktober, fand die Polizei in Essex (GB) 39 Leichen in einem Kühlcontainer.
- Bei den Opfern handelt es sich um Chinesen – 31 Männer und 8 Frauen.
- Die Todesursache der Chinesen ist noch unbekannt. Sie könnten aber erfroren sein. Berichten zufolge waren sie am Mittwoch bereits seit mindestens 12 Stunden tot.
- Der Container kam mit der Fähre aus Belgien nach England. Zuvor soll er in Holland gewesen sein. Vermietet hat ihn eine irische Firma an eine andere unbekannte Firma.
- In England wurde der Container im Hafen von einem in Irland zugelassenen Lastwagen abgeholt. Das Fahrzeug wurde vor zwei Jahren in Bulgarien registriert.
- Der LKW-Chauffeur ist Mo Robinson (25) aus Nordirland.
- Er wurde verhaftet. Gegen ihn wird wegen mehrfachen Mordverdachts ermittelt.
- Berichten zufolge hat Robinson die Leichen entdeckt und die Behörden alarmiert, bevor er ohnmächtig wurde.
- Am Freitag wurden drei weitere Verdächtige festgenommen. Zunächst das Ehepaar Thomas und Joanna Maher in Warrington, nahe Liverpool. Auf ihre Verhaftung folgte die Festnahme eines Nordiren (48) am Flughafen London-Stansed.
- Die belgischen Behörden glauben, dass die Opfer im Container vor der Ankunft in Belgien schon tot waren. Ansonsten wären sie von den Wärmebildkameras entdeckt worden.
Mo Robinson, ein Nordire, wusste gemäss Angaben seiner Angehörigen nichts von den Leichen in seinem LKW. Er habe sie entdeckt, als er Formalitäten erledigen wollte und habe den Rettungsdienst gerufen. Dann sei er in Ohnmacht gefallen. Er sitzt noch in Haft. (hah)
Im Jahr 2000 entdeckten die Behörden im britischen Hafen von Dover die Leichen von 58 chinesischen Migranten. Sie waren bei der Überfahrt mit der Fähre aus den Niederlanden erstickt. Der niederländische Fahrer des Wagens, Perry Wacker, wurde zu 14 Jahren Haft verurteilt.
Im Jahr 2014 hatte Hafenarbeiter im Hafen von Tilbury unweit von Grays einen Schiffscontainer geöffnet, nachdem sie lautes Klopfen und Hilfeschreie gehört hatten. Darin fanden sie eine Leiche und 34 Afghanen.
Im August 2015 hatte der Fund von 71 erstickten Flüchtlingen in einem Lastwagen in Österreich weltweit für Entsetzen gesorgt. Die Menschen, die aus Syrien, dem Irak und Afghanistan stammten, waren von Schleppern an der serbisch-ungarischen Grenze in den Kühlwagen gepfercht und schliesslich an einer Autobahn im Burgenland zurückgelassen worden. Im Juni verurteilte ein ungarisches Gericht vier Schlepper zu lebenslanger Haft. (SDA)
Im Jahr 2000 entdeckten die Behörden im britischen Hafen von Dover die Leichen von 58 chinesischen Migranten. Sie waren bei der Überfahrt mit der Fähre aus den Niederlanden erstickt. Der niederländische Fahrer des Wagens, Perry Wacker, wurde zu 14 Jahren Haft verurteilt.
Im Jahr 2014 hatte Hafenarbeiter im Hafen von Tilbury unweit von Grays einen Schiffscontainer geöffnet, nachdem sie lautes Klopfen und Hilfeschreie gehört hatten. Darin fanden sie eine Leiche und 34 Afghanen.
Im August 2015 hatte der Fund von 71 erstickten Flüchtlingen in einem Lastwagen in Österreich weltweit für Entsetzen gesorgt. Die Menschen, die aus Syrien, dem Irak und Afghanistan stammten, waren von Schleppern an der serbisch-ungarischen Grenze in den Kühlwagen gepfercht und schliesslich an einer Autobahn im Burgenland zurückgelassen worden. Im Juni verurteilte ein ungarisches Gericht vier Schlepper zu lebenslanger Haft. (SDA)