US-Sonderermittler Robert Mueller soll sich Berichten zufolge über die Zusammenfassung des Abschlussberichts zur Russland-Untersuchung von Justizminister William Barr beschwert haben. Dies habe Mueller in einem Brief an Barr erklärt.
Demnach würde seine vierseitige Zusammenfassung den Kontext und den Inhalt der Untersuchungsergebnisse nicht vollständig erfassen, schrieb die «Washington Post» unter Berufung auf eine Kopie des Briefes. Auch die «New York Times» und andere Medien berichteten über das Schreiben, das das Datum 27. März tragen soll. Ein Sprecher des Justizministeriums wollte sich auf Anfrage nicht dazu äussern. Barr sollte am heutigen Mittwoch vor einem Ausschuss des Senats aussagen.
Traf Trump Absprachen mit Russland?
Mueller hatte fast zwei Jahre lang zwei grosse Fragenkomplexe untersucht: Ob Donald Trumps Team geheime Absprachen mit Vertretern Russlands getroffen hat und ob der US-Präsident die Justiz behinderte. Hintergrund ist die mutmassliche Einmischung Moskaus in den US-Präsidentschaftswahlkampf 2016. Ende März hatte Mueller seine Arbeit abgeschlossen und Justizminister William Barr einen vertraulichen Bericht übergeben. Zunächst hatte Barr nur eine vierseitige Zusammenfassung davon veröffentlicht. Erst später machte er eine in Teilen geschwärzte Version des 400-seitigen Berichts öffentlich.
Mueller und sein Team stiessen auf «zahlreiche» Kontakte zwischen Trumps Wahlkampflager und Vertretern Russlands. Beweise für eine Straftat fanden sie aber nicht. Zur Frage, ob Trump die Justiz behindert habe, traf der Sonderermittler keine Festlegung, sondern legte Indizien dafür und dagegen vor. Barr kam auf dieser Grundlage zu dem Schluss, dass dem Präsidenten auch in diesem Punkt keine strafrechtlichen Vorwürfe zu machen seien. Trump sah sich dadurch in allen Punkten entlastet.
Einleitung veröffentlichen!
Der «Washington Post» zufolge soll Mueller Barr in seinem Brief aufgefordert haben, die Einleitung und die Zusammenfassungen des Berichts zu veröffentlichen. Mueller schrieb demnach: «Inzwischen herrscht in der Öffentlichkeit Verwirrung über entscheidende Aspekte unserer Untersuchungsergebnisse. Das droht einen wichtigen Aspekt zu untergraben, für den das Ministerium den Sonderermittler ernannt hat: Das uneingeschränkte Vertrauen der Öffentlichkeit in das Ergebnis der Untersuchung sicherzustellen.» (SDA)
Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.
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