Greta Thunbergs Eltern haben Angst um ihre berühmte Tochter. In einem Interview mit der britischen BBC sagte Svante Thunberg (50), dass seine 16-jährige Tochter als Aktivistin zwar viel glücklicher sei als früher, er sich aber grosse Sorgen wegen des Hasses mache, der Greta entgegenschlage.
Seit Greta in der Öffentlichkeit stehe und sich mit ihrem Engagement für das Klima exponiere, werde sie von vielen Leuten beschimpft und beleidigt, die selber nicht bereit seien, ihr Umweltverhalten zu verändern. Vater Svante ist vor allem besorgt über die «konstruierten Fakenews», mit denen man seine Tochter fertigmachen wolle.
«Wir fanden es eine schlechte Idee»
Er betont, dass es Gretas Wille war, sich öffentlich für den Klimaschutz einzusetzen. Er und seine Frau hätten ihre Tochter nie dazu gedrängt, Aktivistin zu werden. Im Gegenteil: «Wir fanden es eine schlechte Idee, sich so zu exponieren», sagte Svante Thunberg im Interview.
Svante Thunberg ist aber enorm stolz auf seine Tochter. Nicht nur, dass sie die ganze Welt in Bewegung gebracht hat, sondern auch, weil sie mit der Kritik «unglaublich gut» umgehen könne. «Ich weiss nicht, wie sie das macht, aber sie lacht die meiste Zeit. Sie findet es lustig.»
Bevor Greta durch ihren Klimastreik bekannt wurde, litt sie einige Jahre an Depressionen. Svante Thunberg: «Sie redete nicht mehr und ging nicht mehr zur Schule.» Und es sei der «ultimative Albtraum für die Eltern» gewesen, als Greta fast drei Monate lang auch das Essen verweigerte.
Sie soll wieder zur Schule
Um ihr zu helfen, verbrachte er mehr Zeit mit Greta und deren jüngeren Schwester Beata (14). Seine Frau Malena Ernman (49), eine bekannte Opernsängerin und 2009 Teilnehmerin Schwedens am Eurovision Song Contest, sagte Auftritte ab, um bei der Familie sein zu können. Es wurden Ärzte konsultiert, die bei Greta das Asperger-Syndrom feststellten.
Im Interview sagte Gretas Vater, dass sich seine Tochter durch ihr Engagement für den Klimaschutz «verändert» habe und «sehr glücklich» geworden sei. Am Freitag wird sie 17 Jahre alt, elterliche Hilfe brauche sie nun definitiv nicht mehr. Für die Zukunft wünscht sich Svante Thunberg für seine Tochter vor allem zwei Sachen: dass sich die grosse Aufregung legt und Greta bald wieder zur Schule geht. (gf)