Donald Trump hat sich nach der Aufsehen erregenden Veröffentlichung eines Videos mit derben Äusserungen über Frauen (BLICK berichtete) offiziell entschuldigt. In den Aufnahmen von 2005 plaudert der Präsidentschaftskandidat der Republikaner offen darüber, wie er mit Frauen umgeht – ein Umgang an er Grenze zur sexuellen Belästigung und drüber.
«Ich habe es gesagt. Es war falsch. Ich entschuldige mich», sagte Trump in einer Videoaufzeichnung. «Ich verspreche, in der Zukunft ein besserer Mensch zu sein», sagte der US-Präsidentschaftskandidat, der schon in der Vergangenheit mehrfach mit chauvinistischen Kommentaren aufgefallen war.
Er habe zwar nie behauptet, eine perfekte Person zu sein. Das Gesagte sei aber nicht typisch für ihn. Seine Wahlkampfzentrale veröffentlichte das Video in der Nacht zu Samstag.
Für Trump sind das «ein paar blöde Sachen»
«I've said some foolish things», sagte Trump in der Videobotschaft, «ich habe ein paar blöde Sachen gesagt.» Doch statt sich noch weiter zu entschuldigen, nutzt er die Botschaft für einen neuen Angriff auf die Clintons: «Aber es gibt einen grossen Unterschied zu den Worten und Taten anderer Leute. Bill Clinton hat tatsächlich Frauen missbraucht. Und Hillary hat ihre Opfer schikaniert, angegriffen, beschämt und eingeschüchtert.»
In dem von der «Washington Post» veröffentlichten Video von 2005 äussert sich Trump anzüglich und abwertend über Frauen, die er als «Star» problemlos verführen und zwischen den Beinen begrapschen könne. Wegen des Chauvi-Videos hatten sich mehrere führende Republikaner öffentlich von Trump abgewandt und ihm ihre Unterstützung entzogen.
Rücktritt von Trump gefordert
Ein für heute geplanter gemeinsamer Auftritt mit dem mächtigen Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses, Paul Ryan, wurde abgeblasen. Einige Republikaner, darunter der ehemalige Gouverneur von Utah, Jon Huntsman, forderten Trump zum Rücktritt als Präsidentschaftskandidat aus.
US-Medien sprachen von einer «Bombenexplosion» im Wahlkampf, von der sich Trump möglicherweise nicht mehr erholen könne. Der Kommentator Bob Beckel erklärte auf CNN: «Dieser Wahlkampf ist vorüber. Es gibt kein Rennen um die Präsidentschaft mehr.» Noch heute Samstag würden mächtige Parteispender Trump den Geldhahn zudrehen.
Der republikanische Parteivorsitzende Reince Priebus erklärte: «Keine Frau sollte jemals mit solchen Begriffen beschrieben werden, niemand sollte auf diese Art und Weise über sie reden. Niemals.»
Der texanische Senator Ted Cruz, der sich erst im vergangenen Monat hinter Trump gestellt hatte, nannte die Äusserungen des Kandidaten «beunruhigend und unangemessen, es gibt schlicht keine Entschuldigung dafür». Auch Floridas Senator Marco Rubio bewertete Trumps Bemerkungen als «vulgär und unmöglich zu rechtfertigen». (SDA/nbb)