Die zwei Stimmen werden nicht entscheidend sein, aber für seine Wahlkampagne ist es eine mittlere Katastrophe: Donald Trump (69), führender Präsidentschaftskandidat der republikanischen Partei, kann von zwei seiner eigenen Kindern nicht gewählt werden - ausgerechnet die beiden, die ständig in der Öffentlichkeit für ihn werben.
Tochter Ivanka (34) und Sohn Eric (32) hatten sich nicht, wie im Bundesstaat New York notwendig, rechtzeitig als Mitglieder der Republikaner angemeldet. In einigen Bundesstaaten ist eine längere Parteimitgliedschaft notwendig, um an Vorwahlen teilnehmen zu können, New York gehört dazu. Die Anmeldefrist war am 9. Oktober 2015 abgelaufen.
«Sie hatten lange Zeit, sich anzumelden, aber sie kannten die Regeln nicht und haben es deshalb nicht rechtzeitig gemacht», sagte Trump im US-Fernsehen. «Sie fühlen sich sehr, sehr schuldig. Aber es ist in Ordnung, ich verstehe das. Sie hätten sich im Jahr zuvor registrieren lassen müssen, haben es aber nicht getan. Also wählen Eric und Ivanka nicht.»
Seine Gegner könnten das allerdings auch ganz anders auslegen: Dass Trumps aktuelle Mitgliedschaft bei den Republikanern von der eigenen Familie nicht besonders ernst genommen wurde. Im Laufe seiner politischen Karriere hatte er nicht nur seine Meinungen, sondern auch seine Parteimitgliedschaften ständig gewechselt.
- Bis 1987: Mitglied der Demokraten.
- 1987 bis 1999: Republikaner
- 1999 bis 2001: Reform-Partei.
- 2001 bis 2009: wieder Demokrat.
- 2009 bis bis 2011: wieder Republikaner
- 2011 bis 2012: keine Mitgliedschaft
- seit 2012: wieder Republikaner
Die drei ältesten Trump-Kinder treten ständig für ihn im Fernsehen und bei Veranstaltungen auf, häufig sogar allein stellvertretend für ihn. Sohn Donald jr. (38) immerhin kann ihn wählen, er ist Parteimitglied. Bei Tochter Tiffany (22) ist eine eventuelle Parteimitgliedschaft nicht bekannt, Sohn Barron (10) ist noch zu klein.
Trump nahm das Dilemma mit Humor und scherzte über seine Kinder: «Das Taschengeld ist gestrichen.» Alle drei arbeiten im Rang von Vizepräsidenten für sein Immobilien- und Hotelunternehmen (22 500 Mitarbeiter). Die Vorwahl in New York, wo die Familie lebt, ist am 19. April. In aktuellen Umfragen liegt Trump dort 33 Prozent vor Konkurrenz Ted Cruz (45).