In British Columbia geht die Angst um. Seit in der kanadischen Region ein Liebespaar erschossen aufgefunden wurde, sucht die Polizei nach dem Täter. Hat er noch weitere Verbrechen verübt? Die Emittler schliessen nicht aus, dass der Tod der Amerikanerin Chynna Deese (†24) und ihres Freundes, dem Australier Lucas Fowler (†23), auch etwas mit dem Verschwinden zweier Teenager zu tun haben könnte.
Die Kanadier Kam McLeod (19) und Bryer Schmegelsky (18) werden seit Tagen vermisst. Wenige Tage nach dem Auffinden des toten Liebespaars entdeckte die Polizei den ausgebrannten Pick-up von McLeod und Schmegelsky, wie kanadische Medien berichten. Doch von den Teenagern fehlte jede Spur. Dafür fanden Polizisten unweit des ausgebrannten Fahrzeugs die Leiche eines unbekannten Mannes. Um seine Identität zu klären, veröffentlichten die Ermittler eine Zeichnung seines Gesichts.
Die beiden Teenager werden inzwischen als «Verdächtige» eingestuft, sagte die kanadische Polizei. Zuletzt seien sie rund 2000 Kilometer östlich vom Tatort in der Provinz Saskatchewan gesehen worden. Die Polizei sagte am Dienstag, die beiden seien «gefährlich».
Zwischen den Fundorten liegen 470 Kilometer
Zwischen dem Fundort des erschossenen Liebespaars und jenem der unbekannten männlichen Leiche liegen zwar rund 470 Kilometer. Einen Zusammenhang der beiden Verbrechen will die Polizei trotzdem nicht ausschliessen.
Polizeisprecherin Janelle Shoihet sagte an einer Pressekonferenz: «Unsere Ermittler sprechen sich untereinander ab, teilen Informationen und befassen sich mit Sicherheit mit der Möglichkeit, dass sie miteinander zu tun haben könnten.» Es sei schon ungewöhnlich, dass man in der Region gleichzeitig in zwei derart grossen Fällen ermittle.
Letzte Glücksmomente auf Überwachungsbildern
Einen Tag vor ihrem gewaltsamen Tod hatte eine Überwachungskamera an einer Tankstelle einige der letzten Glücksmomente von Deese und Fowler festgehalten. Die Aufnahme zeigt, wie sich das Liebespaar innig umarmt. Das war am 13. Juli. Am Tag danach wurden die beiden ein letztes Mal gesehen: Eine Augenzeugin gibt zu Protokoll, sie habe die beiden auf dem Alaska Highway bei einer hitzigen Diskussion mit einem bärtigen Mann beobachtet.
Am Montag vor einer Woche fand die Polizei die Leichen von Deese und Fowler südlich von Liard Hot Springs unweit des Alaska Highway.
«Schlimmste Liebesgeschichte von allen»
Nach dem bärtigen Mann wird mit einem Phantombild gesucht. Er habe eine weisse Hautfarbe, jedoch einen dunklen Teint. Zudem trug er ein Cap und war in einem Jeep Cherokee älteren Datums und mit schwarzen Streifen auf der Motorhaube unterwegs. Die Polizei will den Mann als Zeugen vernehmen.
Deese und Fowler waren leidenschaftliche Weltenbummler und lernten sich vor zwei Jahren beim Reisen in Kroatien kennen. Der Vater des Australiers, Polizist Stephen Fowler, ist nach dem Tod seines Sohnes nach Kanada gereist. «Die beiden wurden ein unzertrennliches Paar», sagte der Vater an einer Pressekonferenz. «Es ist eine Liebesgeschichte, die ein tragisches Ende gefunden hat. Es ist die schlimmste Liebesgeschichte von allen.» (noo)