Helfer kämpfen verzweifelt gegen das schwarze Gift
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Umwelt-Notstand ausgerufen:Frachter vor Mauritius verliert Öl – Katastrophe droht

Umwelt-Notstand ausgerufen
Helfer versuchen Ölkatastrophe auf Mauritius abzumildern

Der Küste des Urlaubsparadieses Mauritius droht eine Umweltkatastrophe: Ein Frachter ist vor rund zwei Wochen vor dem Inselstaat auf Grund gelaufen und verliere nun Öl. Helfer versuchen Schlimmstes zu verhindern.
Publiziert: 08.08.2020 um 15:47 Uhr
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Aktualisiert: 28.08.2020 um 14:44 Uhr
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Die «Wakashio» ging vor rund zwei Wochen bei Mauritius auf Grund.
Foto: AFP

In einem Wettlauf gegen die Zeit versuchen Behörden und Helfer auf Mauritius nach dem Schiffsunglück vor zwei Wochen die Ölkatastrophe abzumildern. Bislang sei ein Tank des auf Grund gelaufenen Frachters gerissen, sagte am Samstag Vikash Tatayah von der Mauritian Wildlife Foundation (MWF), der bei der Bewältigung der Krise mithilft.

Es könne aber zu weiteren Rissen und grösseren Ölaustritten kommen. «Ich befürchte, dass es schlimmer wird.» Wegen des Umwelt-Notstandes bekommt der Inselstaat im Indischen Ozean Hilfe aus dem Ausland.

Schiffinhaber entschuldigt sich

Die «Wakashio» war ohne Fracht auf dem Weg nach Brasilien und ging vor zwei Wochen vor Mauritius auf Grund. Die Ursache ist bislang unklar. Zunächst sei versucht worden, das 300 Meter lange Schiff wieder flott zu bekommen, doch wegen der schlechten Wetterbedingungen habe man wenige Fortschritte machen können, erklärte Nagashiki Shipping, der Besitzer des Frachters. Das Schiff hatte demnach rund 3800 Tonnen Kraftstoff an Bord, Bislang seien 1000 Tonnen ausgetreten.

Am Donnerstag begann dann Öl auszutreten. «Wir entschuldigen uns zutiefst bei den Menschen in Mauritius und bei den Betroffenen dafür, dass wir ihnen so viele Probleme bereitet haben», teilte das japanische Unternehmen mit.

Mauritius erhält wegen Notstand internationale Hilfe

Derzeit bemühen sich Behörden und Helfer, das bereits ausgelaufene Öl zu entfernen und das restliche Öl im Frachter abzupumpen, wie Tatayah erklärte. Dies gehe aber nur langsam voran, «die Aufgabe ist enorm».

Nachdem Regierungschef Pravind Jugnauth einen Umwelt-Notstand ausgerufen und um Hilfe aus dem Ausland gebeten hatte, sicherte unter anderem Frankreich Unterstützung zu. Man werde ein Flugzeug und ein Marineschiff mit Experten und Material aus La Réunion schicken, teilte der Präfekt der Insel mit. La Réunion gehört zu Frankreich und liegt etwa 230 Kilometer südwestlich von Mauritius.

Auch Japan schickt dem Aussenministerium zufolge ein Team an Helfern, die Vereinten Nationen unterstützen die Regierung von Mauritius. Zusammen mit dem UN-Umweltprogramm (Unep) und dem UN-Nothilfebüro (Ocha) stellt der UN-Vertreter in dem Inselstaat Expertise und Koordinationskapazitäten zur Verfügung, wie es hiess.

Tote Fische und Krabben am Strand

Umweltschützer sind sehr besorgt über die Auswirkungen des Desasters. Der Frachter liegt auf einem Riff inmitten einer Lagune auf der Südostseite von Mauritius. Eine kleine, nahe gelegene Insel – ein Naturschutzgebiet – sei direkt von dem Öl-Austritt betroffen, erklärte Tatayah. «Ich habe tote Fische gesehen und Krabben, die von dem Öl bedeckt sind.»

Die Lagune sei in den vergangenen Jahren mit viel Arbeit wiederhergestellt worden. Die Katastrophe mache «20 Jahre der Restauration zunichte».

Fuhr das Schiff zu nah an die Insel?

Es wurden Ermittlungen in die Wege geleitet, um die Ursache des Unglücks zu finden. Tatayah zufolge hätte das Schiff nie so nah an das Festland herankommen dürfen. Demnach ist es in den vergangenen fünf Jahren bereits zu vier Schiffsunglücken gekommen, zwei davon in der Nähe des jetzigen. Tatayah forderte, dass die Versicherer des Frachters «Wakashio» für alle Schäden aufkommen.

Der Inselstaat Mauritius mit rund 1,3 Millionen Einwohnern liegt vor der Küste Madagaskars im Indischen Ozean. Er ist bei Touristen wegen seiner Strände, Korallenriffe und reichhaltigen Tierwelt sehr beliebt. (SDA)

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