Keine Entspannung zwischen dem Iran und den USA in Sicht! Donald Trump hat am Donnerstag bekanntgegeben, dass ein amerikanisches Marineschiff eine iranische Drohne abgeschossen hat.
Die Drohne sei dem Schiff «USS Boxer» sehr nahe gekommen und habe die Sicherheit des Schiffes und seiner Crew bedroht, sagte der US-Präsident. Mehrere Aufrufe, sich zurückzuziehen, seien ignoriert worden. Die Drohne sei sofort zerstört worden. Dem US-Präsidenten zufolge war die Drohne nur etwa 1000 Yard (914 Meter) von dem US-Schiff entfernt.
«Es ist die jüngste von vielen provozierenden und feindlichen Aktionen des Irans gegen Schiffe, die in internationalen Gewässern operieren», erklärte der Republikaner. Die USA behielten sich das Recht vor, ihre Interessen, Einrichtungen und Mitarbeiter zu verteidigen. Er forderte andere Länder auf, Irans Vorgehen zu verurteilen.
Iran beschlagnahmt Tanker
Der Iran wiederum setzte nach eigenen Angaben einen ausländischen Öltanker im Persischen Golf fest und nahm die Besatzung fest. Die iranischen Revolutionsgarden (IRGC) teilten am Donnerstag auf ihrem Webportal mit, sie hätten einen ausländischen Tanker mit angeblich einer Million Liter geschmuggeltem Erdöl in der Nähe der Strasse von Hormus gestoppt und die zwölf ausländischen Crew-Mitglieder festgenommen. Wie auf einem Video zu sehen ist, das das iranische Auslandsfernsehen Press TV zeigte, handelt es sich dabei um den Öltanker «Riah», dessen Signal am vergangenen Wochenende plötzlich vor der iranischen Küste verschwunden war.
Auf dem Video ist zudem zu sehen, wie zwei Schnellboote die «Riah» umkreisen. Nach Angaben der Webseite «Marine Traffic» sendete der Öltanker zum letzten Mal am vergangenen Samstag seinen Standort südlich der iranischen Insel Keschm. Das Schiff wurde nach iranischen Angaben am Sonntag gestoppt. Wem der mit 68 Metern Länge relativ kleine Erdöltanker derzeit gehört, ist unklar.
Der Iran wirft der Besatzung vor, illegal Erdöl geschmuggelt zu haben. Der Einsatz sei im Einklang mit dem Kampf des Irans gegen Ölschmuggel im Persischen Golf erfolgt und vorab mit den zuständigen Behörden und der Justiz koordiniert worden, erklärten die Revolutionsgarden.
Serie von Zwischenfällen
Die Lage in dem Konflikt zwischen den USA und dem Iran ist extrem angespannt. In den vergangenen Wochen war es zu mehreren Zwischenfällen mit Tankern rund um die Strasse von Hormus gekommen. Im Juni waren zwei Tanker waren bei schweren Zwischenfällen im Golf von Oman beschädigt worden.
Die «Front Altair» einer norwegischen Reederei geriet nach Explosionen in Brand. Auch der japanische Betreiber der «Kokuka Courageous» berichtete von zwei Detonationen. Die genauen Hintergründe sind bislang unklar. Die Amerikaner machten den Iran für die Attacken verantwortlich. Teheran wies die Anschuldigungen zurück.
Kurz nach dem Zwischenfall hatte das US-Militär mitgeteilt, eine iranische Rakete habe versucht, eine US-Drohne im betroffenen Seegebiet im Golf von Oman abzuschiessen. Ziel der Aktion sei offensichtlich gewesen, eine Beobachtung der Tanker-Attacke zu verhindern. Der Abschussversuch sei aber erfolglos gewesen, die Rakete habe die Drohne um etwa einen Kilometer verfehlt. Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt.
Erhöhte US-Militärpräsenz
Die Strasse von Hormus im Persischen Golf spielt eine entscheidende Rolle im Konflikt zwischen den beiden Ländern. Fast ein Drittel des globalen Ölexports wird durch die Meerenge verschifft. Im September vergangenen Jahres drohte der iranische Präsident Hassan Ruhani sogar mit einer Blockade.
Die USA treiben derzeit ihre Initiative zum Schutz von Handelsschiffen im Persischen Golf voran. Nach Informationen der Nachrichtenagentur DPA warben US-Vertreter in dieser Woche in Brüssel bei Nato-Partnern um Unterstützung für das Projekt und informierten über den aktuellen Planungsstand. Demnach soll es vor allem darum gehen, über eine erhöhte Militärpräsenz in der Region eine bessere Überwachung der Strasse von Hormus zu ermöglichen. (SDA)
Der Konflikt zwischen dem Iran und den USA spitzt sich immer weiter zu. Im Newsticker halten wir Sie über die Vorkommnisse auf dem Laufenden.
Der Konflikt zwischen dem Iran und den USA spitzt sich immer weiter zu. Im Newsticker halten wir Sie über die Vorkommnisse auf dem Laufenden.
Mehrere Zwischenfälle mit Handelsschiffen nahe der Meerenge von Hormus haben in den vergangenen Monaten den Blick auf diese wichtige Seestrasse gelenkt. Rund ein Drittel des auf dem Seeweg transportierten Öls wird durch die Meerenge zwischen dem Iran und dem Oman befördert.
Blockade bedroht internationale Ölmärkte
Eine Sperrung dieses strategisch wichtigen Nadelöhrs würde den Ölpreis in die Höhe treiben mit katastrophalen Folgen für die Weltwirtschaft. Schon die jüngsten Vorfälle sorgten daher für Nervosität an den Ölmärkten.
Angesichts des Streits um das internationale Atomabkommen mit dem Iran und der Wirtschaftsblockade der USA hat Teheran wiederholt gedroht, die Seestrasse zu blockieren. Die Meerenge zwischen dem Persischen Golf und dem Golf von Oman ist nur 50 Kilometer breit. Auch wenn die iranische Marine den USA militärisch nicht gewachsen ist, wäre es nicht schwer für sie, eine Durchfahrt durch Seeminen zu blockieren.
Seit Jahrhunderten wichtiger Handelsweg
Die Meerenge von Hormus ist schon seit Jahrhunderten eine wichtige Handelsroute. Auf den Inseln Hormus und Keschm errichteten die Portugiesen im 16. Jahrhundert Festungen und Handelsstützpunkte. Heute sind die iranischen Inseln wegen ihrer dramatischen Felsformationen und Mangrovenwälder beliebte Touristenziele. Weitere Inseln in der Mitte der Seestrasse sind zwischen dem Iran und den Vereinigten Arabischen Emiraten umstritten.
Mehrere Zwischenfälle mit Handelsschiffen nahe der Meerenge von Hormus haben in den vergangenen Monaten den Blick auf diese wichtige Seestrasse gelenkt. Rund ein Drittel des auf dem Seeweg transportierten Öls wird durch die Meerenge zwischen dem Iran und dem Oman befördert.
Blockade bedroht internationale Ölmärkte
Eine Sperrung dieses strategisch wichtigen Nadelöhrs würde den Ölpreis in die Höhe treiben mit katastrophalen Folgen für die Weltwirtschaft. Schon die jüngsten Vorfälle sorgten daher für Nervosität an den Ölmärkten.
Angesichts des Streits um das internationale Atomabkommen mit dem Iran und der Wirtschaftsblockade der USA hat Teheran wiederholt gedroht, die Seestrasse zu blockieren. Die Meerenge zwischen dem Persischen Golf und dem Golf von Oman ist nur 50 Kilometer breit. Auch wenn die iranische Marine den USA militärisch nicht gewachsen ist, wäre es nicht schwer für sie, eine Durchfahrt durch Seeminen zu blockieren.
Seit Jahrhunderten wichtiger Handelsweg
Die Meerenge von Hormus ist schon seit Jahrhunderten eine wichtige Handelsroute. Auf den Inseln Hormus und Keschm errichteten die Portugiesen im 16. Jahrhundert Festungen und Handelsstützpunkte. Heute sind die iranischen Inseln wegen ihrer dramatischen Felsformationen und Mangrovenwälder beliebte Touristenziele. Weitere Inseln in der Mitte der Seestrasse sind zwischen dem Iran und den Vereinigten Arabischen Emiraten umstritten.