«Borat beendet die Karriere des toten Trottels Rudy Giuliani», frohlockt ein Twitter-User schon. Was geschah? US-Präsident Donald Trumps (74) persönlicher Anwalt öffnet in einem Hotelzimmer, heimlich gefilmt, schon den Hosenladen. Vor Schauspielerin Maria Bakalova (24). Sie spielt die minderjährige Tochter des britischen Schauspielers und Komikers Sacha Baron Cohen (49) alias Borat.
In dem Film, der am 23. Oktober erscheint, ist der ehemalige Bürgermeister von New York und derzeitige persönliche Anwalt von Donald Trump zu sehen, wie er sich auf dem Hotelbett ausstreckt, sich in die Hose greift und anscheinend seine Genitalien berührt. Dies in der Gegenwart der Schauspielerin, die sich als Borats Tochter und Fernsehjournalistin ausgibt – und Giuliani zur Pandemie befragt.
Nach einem schmeichelhaften Interview für eine gefälschte konservative Nachrichtensendung hat sich das Paar auf den Vorschlag der Journalistin zu einem Drink ins Schlafzimmer einer Hotelsuite zurückgezogen. Die Suite ist mit versteckten Kameras ausgestattet.
Die junge Frau nimmt Giuliani noch das Mikrofon ab. Der 76-Jährige liegt auf dem Bett, spielt mit seinem Hemd und greift sich in die Hose. Da platzt Borat in die Suite und sagt: «Sie ist 15. Sie ist zu alt für dich.»
Giuliani schildert Situation ganz anders
Dem New Yorker Radiosender «WABC» sagte Giuliani am Mittwoch laut der «Huffington Post», als ihm das Mikrofon abgenommen wurde, sei sein Hemd etwas verrutscht. Er sei aber «vollständig angezogen» geblieben. Die veröffentlichten Bilder sähen «behandelt» aus. Auf Twitter doppelte Giuliani nun noch nach und schrieb, er habe «zu keinem Zeitpunkt» etwas Unangemessenes gemacht.
Der konkrete Fall liegt schon etwas zurück, gerät jetzt aber knapp zwei Wochen vor den US-Wahlen ins Rampenlicht. Dies, nachdem Giuliani eben angeblich belastendes Material von einer Laptop-Festplatte von Hunter Biden (59) publik gemacht hat, dem Sohn von Trump-Herausforderer Joe Biden (77).
Giuliani versuchte damit, Trumps Rivalen für das Weisse in einer späten Phase des Wahlkampfs politisch zu beschmutzen. Und nun wird Amazon Prime knapp zwei Wochen vor dem Wahlgang das beschämende Giuliani-Filmmaterial veröffentlichen. Der Film endet mit der Aufforderung an Zuschauer, wählen zu gehen.
Giuliani hatte am 7. Juli die Polizei alarmiert, um das Eindringen eines ungewöhnlich gekleideten Mannes in seine Hotelsuite zu melden. Der «New York Post» gab Giuliani später zu Protokoll: «Dieser Typ platzt herein und trägt ein verrücktes Outfit, ich würde sagen, es war ein rosa Transgender-Outfit. Es war ein rosa Bikini mit Spitze unter einem durchscheinenden Netzoberteil.»
Wollten noch gemeinsam Fledermaus essen
Giuliani meinte: «Es sah absurd aus. Er hatte den Bart, nackte Beine und war nicht das, was ich als ablenkend attraktiv bezeichnen würde.» Er habe noch gedacht, das müsse ein «Betrug oder Erpressungsversuch» sein. Also habe er es der Polizei gemeldet. Der Unbekannte sei wieder weggelaufen und die Polizei habe beschlossen, dass kein Vergehen vorlag.
«Ich habe erst später festgestellt», so Giuliani, «dass es Sacha Baron Cohen gewesen sein muss. Ich habe an all die Leute gedacht, die er zuvor betrogen hat, und habe mich gut gefühlt, weil er mich nicht gekriegt hat.»
Doch dies ist die Version der Dinge, bevor das Filmmaterial publik wurde. Giuliani scheint im Film nicht ernsthaft abgestossen von der Person. Im Gegenteil fühlt er sich sichtlich wohl in der Gegenwart der jungen Dame. Geschmeichelt und kokett trinkt er Scotch, hüstelt und distanziert sich auch nicht sozial.
Bevor das Mikrofon abgedreht wird behauptet Giuliani noch, Trumps schnelles Handeln im Frühjahr habe eine Million Amerikaner vor dem Tod durch Covid-19 gerettet. Dann beschliessen die beiden, zusammen eine Fledermaus zu essen. (kes)