Es war die Meldung zum Wochenende: Donald Trump (74) hat Corona. Inzwischen wurde der US-Präsident in ein Militär-Spital geflogen, wird dort nun behandelt.
Leibarzt Sean Conley gab am Samstag ein Update: «Dem Präsidenten geht es gut. Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf.» Er habe keine Mühe mit der Atmung. Seiner Lunge gehe es gut. Er habe seit 24 Stunden kein Fieber mehr. Auch sein Arzt Sean Dooley betonte mehrmals: «Der Präsident muss nicht beatmet werden.»
Trump werde unter anderem mit dem Medikament Remdesivir behandelt. Zudem sei Trump eine Dosis eines Antikörper-Cocktails verabreicht – eine experimentelle Behandlungsmethode. Daneben nehme er Zink, Vitamin D, das Magenmittel Famotidin, das Schlafhormon Melatonin und Aspirin ein.
Wie lange Trump im Krankenhaus bleiben muss, ist noch unklar. Sicherlich aber noch ein paar Tage.
Werte des Präsidenten waren «sehr besorgniserregend»
Der Präsident meldete sich am Samstagabend per Twitter. «Ärzte, Krankenschwestern und alle im Walter Reed Medical Center sind grossartig. Mit ihrer Hilfe fühle ich mich gut!»
Allerdings gibt es unterschiedliche Angaben zu Trumps Gesundheitszustand. Reporter, die den Präsidenten normalerweise begleiten, zitierten allerdings eine informierte Quelle, wonach die Werte des Präsidenten in den vergangenen 24 Stunden «sehr besorgniserregend» gewesen seien.
Nächste 48 Stunden entscheiden
Die nächsten 48 Stunden seien entscheidend. «Die Vitalwerte des Präsidenten in den letzten 24 Stunden waren sehr besorgniserregend und die nächsten 48 Stunden werden für seine Pflege von entscheidender Bedeutung sein», zitiert die «New York Times» Trumps Stabschef Mark Meadows (61). «Wir sind immer noch nicht auf einem klaren Weg zu einer vollständigen Genesung.»
Trumps Arzt bestritt am Samstag, dass Trump im Verlauf der Infektion zusätzlichen Sauerstoff bekommen habe. Derzeit sei das nicht der Fall, sagte er. Die «New York Times» berichtete unter Berufung auf zwei Quellen aus dem Umfeld des Weissen Hauses, dass Trump am Freitag Atemprobleme gehabt habe und seine Sauerstoffwerte gefallen seien. Das habe die Ärzte dazu veranlasst, ihm zusätzlichen Sauerstoff zu verabreichen und ihn ins Walter-Reed-Krankenhaus zu verlegen.
Abstandsregeln wurden nicht eingehalten
Wo sich der US-Präsident das Virus einfing, ist noch unklar. Im Verdacht: Ausgerechnet eine Veranstaltung im Rosengarten des Weissen Hauses vor einer Woche.
Damals stellte Trump die konservative Juristin Amy Coney Barrett als Kandidatin für den freien Posten am Obersten Gericht der USA vor. Mit mehr als 100 Gästen. Darunter auch die Politiker, die ebenfalls positiv auf Corona getestet wurden. Kein Wunder! Fotos und Videos zeigen, wie sich die Besucher angeregt unterhielten, dicht beieinander standen, sich die Hände schüttelten und sogar umarmten. Abstand? Fehlanzeige!
Die Folge: Mindestens sechs der Anwesenden haben jetzt Corona. Darunter die frühere Trump-Beraterin Kellyanne Conway (53), die Senatoren Mike Lee (49) und Thom Tillis (60) und der Präsident der katholischen Universität Notre Dame, John Jenkin (66). Und eben auch Donald Trump und seine Frau Melania (50).
Am Samstagmittag wurde dann bekannt: Ein weiterer Senator ist positiv auf Corona getestet worden. Ron Johnson (65) gehe es gut. Symptome habe er bislang keine, erklärte sein Sprecher.
Wahlkampfauftritte vor Tausenden Anhängern
Aus Trumps Umfeld werden inzwischen immer mehr Infektionen bekannt. So zum Beispiel Trumps Wahlkampfchef, Bill Stepien. Auch die republikanische Parteivorsitzende Ronna McDaniel hat sich angesteckt. Der positive Test von Trumps enger Beraterin Hope Hicks am Donnerstag hatte zahlreiche weitere Tests im Umfeld des Präsidenten nach sich gezogen.
Ungeachtet der Coronavirus-Pandemie hatte Trump in den vergangenen Wochen Wahlkampfauftritte teils vor Tausenden Anhängern absolviert, bei denen er stets ohne Maske auftrat. Unklar war am Freitag, wie konsequent nun die Kontaktverfolgung erfolgt. In US-Medien gab es Kritik.
Für Aufsehen sorgte etwa die Entscheidung, am Donnerstagnachmittag noch zu einem Treffen mit Spendern in New Jersey zu fahren, nachdem im Weissen Haus bereits der positive Test von Trumps Beraterin Hicks bekannt war. Auch am Mittwoch hatte sich Trump im Bundesstaat Minnesota mit Spendern getroffen. (jmh/SDA)
Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.
Alle aktuellen Entwicklungen zu den Wahlen und Kandidaten gibt es immer im Newsticker, und alle Artikel zum Thema finden Sie hier auf der US-Wahlen-Seite.
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