Einmal im Jahr sorgt das Torture Ship für irre Gestalten in den Häfen von Konstanz und Friedrichshafen. Gespaltene Zungen, nackte Hintern und jede Menge Lack und Leder: So feiern mehrere Hunderte Sado-Maso-Fans auf dem Bodensee.
Auf dem Torture Ship (zu deutsch: Folter-Schiff) lassen Fetisch-Fans auf drei Etagen, verschiedenen Tanzflächen und diversen Bars die Sau raus. Auch dieses Jahr – allerdings mit Verspätung. Denn geplant war das Torture Ship für den 27. Juni. Doch wegen Corona musste die Veranstaltung verschoben werden.
Nun können Sado-Maso-Fans aufatmen. Diesen Samstag sticht das Folter-Schiff wieder in See. Natürlich unter strengen Corona-Massnahmen. So wurde zum Beispiel die übliche Gästeanzahl um die Hälfte reduziert, wie «Vol.at» berichtet.
Seit 1996 sticht das Folter-Schiff in See und sorgt seitdem auch immer wieder für Schlagzeilen. Besonders im Fokus: Gerüchte von wilden Sexorgien an Bord. Aus diesem Grund gibt es auch seit 2015 keinen Darkroom mehr an Bord.
Keine zügellose Sexparty
Von den Sexgerüchten distanziert sich der Veranstalter. Auch die Besucher weisen die Vorwürfe der zügellosen Sexparty von sich. «Es dauert etwa eine Stunde, so ein Kostüm anzuziehen. Sich dann auszuziehen, um Sex mit einem zu haben, den man nicht kennt, das macht man nicht», erklärt eine Teilnehmerin dem «Südkurier». Sie hatte sich am Samstag von Kopf bis Fuss in ein hautenges Latexkostüm gezwängt.
In erster Linie gehe es den Lack- und Lederfans nicht um Sex, sondern darum, dem Alltagstrott zu entfliehen, meinen andere Besucher. «Uns gefällt die Kostümierung, mit der sich jeder ausleben kann. Es macht uns Spass, jemand anderes zu sein. Man entrinnt dem Stress und kann die Flügel hängen lassen.» (jmh)