5 Sekunden flog die Kugel durch Luft, legte dabei eine Distanz von 3,5 Kilometern zurück. Mit diesem Schuss tötete ein kanadischer Soldat der Spezialeinheit Joint Task Force 2 einen IS-Terroristen, berichtet die kanadische Zeitung «Globe and Mail». Der Name des Soldaten ist bisher nicht bekannt. Dafür umso mehr über seinen beeindruckenden Kunstschuss. Aus seinem erhöhten Versteck musste er nicht nur den Wind berücksichtigen, sondern auch die Erdanziehungskraft. Heisst: Die Flugbahn verlief nicht gerade, sondern gekrümmt.
Bisheriger Rekord lag bei 2,4 Kilometern
Aus einer Entfernung von 3,5 Kilometern zum Ziel – beinahe unmöglich. Die bisher grösste Distanz eines tödlichen Treffers betrug 2,4 Kilometer. Aufgestellt hatte den ersten Rekord der britische Soldat Craig Harrison im Jahr 2009. Nun wurde er vom Kanadier um einen ganzen Kilometer überboten.
Der Rekordschuss wurde mit einer McMillan TAC-50 abgefeuert. Ein altbewährtes Scharfschützengewehr der kanadischen Spezialeinheit, das seit 2000 eingesetzt wird.
Purer Zufall
Es braucht nicht nur eine ruhige Hand und ein gutes Auge, sondern vor allem auch jede Menge Glück. Denn ein Ziel auf diese Distanz zu treffen, grenzt beinahe an ein Wunder, meint Rolf Klingler vom Verein Scharfschützen Bern. «So ein Treffer ist rein zufällig, zielen kann man auf diese Distanz auf gar keinen Fall», sagt er zu BLICK.
Man könne zwar schon auf diese Distanz durch das Fernrohr ein Ziel erkennen, aber treffen, das sei reine Glückssache. Und es brauche perfekte Bedingungen: «Es muss absolut windstill sein, regnen darf es schon gar nicht.» (jmh)