Ein Bub (6) steht auf der Aussichtsplattform im 10. Stock des Londoner Museums Tate Modern – als ihn plötzlich ein 17-Jähriger packt und in die Tiefe stösst! Der Bub landet auf dem Dach der fünften Etage. Und hat 1000 Schutzengel, denn er überlebt den Sturz. Sein Zustand sei kritisch, aber stabil.
Der 17-Jährige wurde wegen versuchten Mordes festgenommen. Nach Einschätzung der Polizei kannte der Täter sein Opfer nicht. Jetzt berichtet die «Sun»: Der Teenager leide an Schizophrenie und sei eigentlich in psychiatrischer Behandlung. Eine Pflegerin sagt der Zeitung: «Er ist einer der schwierigsten Patienten, den ich je hatte.»
«Da muss was schiefgegangen sein»
Er sei gross und stark und werde wütend, wenn ihm etwas verwehrt bleibe. «Er darf nicht ohne Begleitung von zwei Betreuern allein draussen sein», sagt die Pflegerin weiter. «Da muss was schiefgegangen sein.»
Der Bub war mit seiner Familie aus Frankreich zu Besuch in der britischen Hauptstadt. Ermittlungsleiter John Massey forderte Augenzeugen des Zwischenfalls auf, sich zu melden. Die Ermittler wollten auch mit Menschen sprechen, die ein bis zwei Stunden vorher einen Mann gesehen hätten, dessen Verhalten «unpassend, verdächtig oder besorgniserregend» gewirkt habe.
«Er stand nur da und war ziemlich ruhig»
Augenzeugen berichteten, sie hätten am Sonntag eine Frau auf der Aussichtsplattform laut schreien hören: «Wo ist mein Sohn, wo ist mein Sohn?» Die Frau habe «verzweifelt geweint», sagte die BBC-Journalistin Olga Malchevska. Eine weitere Augenzeugin sagte, Besucher hätten sich nach dem Fall des Kindes schnell um einen nahestehenden Mann geschart und ihn festgehalten. «Er stand nur da und war ziemlich ruhig.»
Das Museum für moderne Kunst wurde nach dem Vorfall zunächst abgeriegelt und später evakuiert. Am Montag öffnete das Tate Modern wieder, die Aussichtsplattform blieb allerdings geschlossen. (neo/SDA)