Nach Angaben der syrischen Regierungszeitung «Al-Watan» sieht die Vereinbarung auch vor, dass die Rebellen vor dem Abzug ihre schweren Waffen niederlegen. Damit stünde einer kompletten Rückeroberung der früheren Rebellen-Region Ost-Ghuta durch Syriens Armee nicht mehr viel im Wege. Die in Ost-Ghuta gelegene Stadt Duma wurde bislang von der Rebellengruppe Dschaisch al-Islam kontrolliert.
Die Evakuierungsvereinbarung sieht den Angaben zufolge vor, dass verwundete Kämpfer und Zivilisten in ein von Rebellen kontrolliertes Gebiet in Nordsyrien gebracht werden. In Duma soll dann die russische Militärpolizei Stellung beziehen.
Die beiden anderen Rebellengruppen, die in Ost-Ghuta herrschten, hatten bereits ähnliche Vereinbarungen mit der Regierungsseite getroffen. Nach Schätzungen der Beobachtungsstelle zogen infolge dieser Vereinbarungen rund 45.000 Zivilisten und Rebellen aus Ost-Ghuta ab. Die Regierung kontrolliere inzwischen etwa 95 Prozent der früheren Rebellenbastion.
Die syrische Armee hatte Mitte Februar mit Unterstützung der russischen Luftwaffe eine gross angelegte Offensive auf Ost-Ghuta gestartet. Die Einnahme von Ost-Ghuta hat für den syrischen Machthaber Baschar al-Assad wegen ihrer Nähe zu Damaskus besondere strategische und symbolische Bedeutung.