Student Marco M. (†28) fiel am Matterhorn in den Tod
Er sagte «Ich bin müde» – und kippte nach hinten

Marco M. war mit einem Freund im Morgengrauen von der Hütte «Duca degli Abruzzi» (2802 m) aufgebrochen.
Publiziert: 21.08.2018 um 08:30 Uhr
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Aktualisiert: 22.10.2018 um 11:06 Uhr
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Marco M. stürzte am Matterhorn in den Tod.
Foto: Facebook
Myrte Müller

Es sollte ein schöner Abschluss der Semesterferien werden. Marco M.* (†28) aus Arezzo (I) und sein Kumpel (30) wollen am Samstag aufs Matterhorn. Hin und zurück. Eine sportliche Herausforderung für die beiden Studenten aus Italien. Marco M. wird sie das Leben kosten.

Um 5.30 Uhr brechen Marco und sein Freund von der Schutzhütte «Duca degli Abbruzzi» im Aostatal auf. Zur nächsten Etappe, der Hütte Carrel (3830 m), ist der Weg streckenweise anspruchsvoll. Schwierigkeitsgrad D. Über die Westflanke führt die Route dann weiter auf den Gipfel des Matterhorns (4478 Meter).

Marco M. fühlt sich plötzlich müde

Für die beiden Trekker ist es die erste Bergtour auf so einer Höhe. Sie sind aus der Toskana, kennen nur die Gipfel ihrer Heimat. Am Samstag kommen sie nur langsam voran. Mittags erreichen die Männer auf einer Höhe von 3700 Meter einen steilen Anstieg in einer Felsspalte, der mit Seilen gesichert ist.

Der Freund geht vor, erklimmt den Kamin. Oben angekommen, schaut er zurück. Marco M. ist nur wenige Meter unterhalb von ihm. «Ich bin müde», sagt der Geschichtsstudent plötzlich. So berichtet es der Freund dem Kommandanten der Guardia di Finanza vom Aostatal später, schreibt «Aostasera».

Mit Entsetzen sieht der Freund, wie Marco das Seil loslässt und nach hinten kippt. Der Italiener stürzt 300 Meter in die Tiefe. Der Freund eilt zur Hütte Carrel. Von dort alarmiert er die Polizei. 

Air Zermatt kann nur noch die Leiche bergen

Wenig später fliegt ihn die italienische Bergrettung zurück ins Aostatal. Air Zermatt hingegen macht sich auf den Weg zum Absturzopfer. Für Marco M. jedoch kommt jede Hilfe zu spät. Der Student ist tot.

Marcos Eltern sind auf dem Weg ins Wallis. Sie müssen den Leichnam ihres Sohnes identifizieren. Dann darf Marco M. heim – und beerdigt werden. Marco M. studierte an der Universität in Florenz. Er war ein grosser Fussballfan und jobbte in einem Bed & Breakfast in Arezzo.


* Name geändert

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