Mit gewaltiger Zerstörungskraft hat Hurrikan Irma am Sonntag die Südspitze Floridas erreicht. Der Tropensturm der zweithöchsten Kategorie 4 drohte schwere Schäden anzurichten und weitreichende Überflutungen mit sich zu bringen.
Irma hatte zuvor eine Schneise der Verwüstung durch die Karibik gezogen. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 256 Stundenkilometern war der Sturm über Kuba hinweggefegt. Von der Nordküste wurden sieben Meter hohe Wellen gemeldet. Die Behörden meldeten «erhebliche» Schäden, 1,5 Millionen Menschen waren vorsorglich in Sicherheit gebracht worden.
Auf dem Weg durch die Karibik hatte «Irma» mindestens 38 Menschen in den Tod gerissen. Schwere Schäden gab es unter anderem auf den Inseln Barbuda, Saint-Martin, Saint-Bartélémy, sowie den Jungferninseln und in Kuba.
Evakuierung von historischem Ausmass
Irmas Auge erreichte gegen 9.00 Uhr Ortszeit die Inselkette Florida Keys. Bereits davor hatten die Menschen des Bundesstaates mit den Folgen des extremen Wetters zu kämpfen. 1,3 Millionen Menschen waren ohne Strom. Von ihnen konnten nach Angaben des Betreibers Florida Power & Light 200'000 Menschen wieder mit Energie versorgt werden.
In Florida hatte die Furcht vor dem Wirbelsturm eine regelrechte Massenflucht ausgelöst. Die Behörden in dem als Touristen- und Rentnerparadies bekannten Bundesstaat forderten rund ein Drittel der insgesamt etwa 20 Millionen Einwohner auf, ihre Häuser zu verlassen.
Weil sich auf den Autobahnen Staus bildeten und einigen Tankstellen der Sprit ausging, wurde diese wohl beispiellose Evakuierung zu einem Wettlauf gegen die Zeit. Die Nacht zum Sonntag verbrachten rund 120'000 Menschen in zum Teil überfüllten Notunterkünften.
Swiss und Edelweiss streichen die Flüge bis Montag
In Miami wurde eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Hunderte Flüge wurden gestrichen - auch die Fluggesellschaften Swiss und Edelweiss stellten den Flugverkehr von und nach Florida bis und mit Montag ein.
Irma gilt als extrem gefährlich. Meteorologen warnen vor schweren Regenfällen, Sturmfluten und Tornados. Nach jüngsten Prognosen soll der Hurrikan etwas weiter westlich vor der Küste Floridas nordwärts ziehen als zunächst erwartet worden war.
Meteorologen machten deutlich, dass das für die Küstenbewohner eine schlechte Nachricht sei, schaufle der Sturm so doch mehr Wasser auf die Westküste. Es werde dort in einer grösseren Welle anlanden, wenn das Auge des Hurrikans durchgezogen sei. Von Fort Myers bis hoch nach Tampa bereiteten sich die verbliebenen Menschen auf das Schlimmste und bis zu 4,5 Meter hohe Sturmfluten vor.
Weil Irma so gross ist, werden auch auf der Ostseite Floridas schwere Schäden und Überflutungen erwartet. Für Miami und andere Gebiete auf dieser Seite gab es trotz des weiter westlich gelegenen Kerns des Sturms keinerlei Entwarnung. Fernsehbilder aus Miami zeigten Reporter, die sich im Wind kaum auf den Beinen halten konnten.
Notstand in benachbarten Bundesstaaten
US-Präsident Donald Trump liess sich von seinem Stab laufend über die Situation informieren. Er tagte am Samstag in Camp David mit seinem Kabinett. Der Präsident appellierte an die Menschen in den betroffenen Gebieten, den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten.
Gouverneur Scott mobilisierte 7000 Mitglieder der Nationalgarde. Florida sei insgesamt gut auf den Hurrikan vorbereitet, sagte er. Man dürfe den Sturm jedoch auf keinen Fall unterschätzen. Scott rief alle Menschen in den Evakuierungszonen erneut eindringlich dazu auf, sich in Schutzräume zu begeben.
Auch in den benachbarten Bundesstaaten wurde der Notstand ausgerufen. Für einige Gebiete im Süden von Georgia galten Hurrikan-Warnungen. In Alabama mobilisierte Gouverneur Kay Ivey vorsorglich die Nationalgarde. Irma sollte nach letzten Prognosen bis zum Wochenbeginn als tropischer Sturm sintflutartigen Regen mindestens bis nach Alabama und Georgia bringen.
Erinnerungen an Hurrikan Katrina
Irma ist der stärkste Hurrikan, der je vom NHC in den Atlantikgewässern vor der Karibik gemessen wurde», teilte die Behörde via Twitter mit.
Der Wirbelsturm stellte auch bereits «Harvey» in den Schatten. Der Hurrikan hatte vor rund einer Woche im Süden der USA für Verwüstung und schwere Überschwemmungen gesorgt.
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Tropische Wirbelstürme entstehen über dem Meer, wenn das Wasser mindestens 26 Grad warm ist und stark verdunstet. Je nach Stärke unterscheiden Meteorologen zwischen tropischen Depressionen (schwacher Wind, «Depression» im Sinne von Tiefdruckgebiet), tropischen Stürmen (mittel) und tropischen Orkanen (stark).
Letztere werden im westlichen Atlantik und im östlichen Pazifik Hurrikans genannt. Ihre Stärke wird nach der von den Meteorologen Herbert Saffir und Robert Simpson entwickelten Skala eingeteilt. Demnach ist in den USA bei einer maximalen Windgeschwindigkeit unter 63 Stundenkilometern von einem Tropentief die Rede. Bei Tempo 63 bis 118 gilt es als Tropensturm, darüber wird Hurrikanstärke erreicht.
Ein Hurrikan der Kategorie 1 reicht bis Tempo 153. Stufe 2 gilt bis 177, Stufe 3 bis 208 und Stufe 4 bis 251 Stundenkilometer. Besonders verheerende Schäden richten Hurrikans der höchsten Kategorie 5 ab einer Windgeschwindigkeit von 252 Kilometern pro Stunde an.
Hurrikans erzeugen zwar enorme Windgeschwindigkeiten, bewegen sich aber oft nur mit etwa 15 Kilometern in der Stunde vorwärts. Das ist verheerend, weil Niederschläge dann stunden- oder tagelang fast auf dasselbe Gebiet niederprasseln.
Oft nehmen Wirbelstürme bei ihrem Zug über das Meer an Stärke zu. Über Land verlieren sie schnell an Kraft, da der Nachschub feuchtwarmer Luftmassen fehlt. Bei Windgeschwindigkeiten unter 120 Stundenkilometern wird ein Hurrikan zu einem Tropensturm herabgestuft.
Tropische Wirbelstürme entstehen über dem Meer, wenn das Wasser mindestens 26 Grad warm ist und stark verdunstet. Je nach Stärke unterscheiden Meteorologen zwischen tropischen Depressionen (schwacher Wind, «Depression» im Sinne von Tiefdruckgebiet), tropischen Stürmen (mittel) und tropischen Orkanen (stark).
Letztere werden im westlichen Atlantik und im östlichen Pazifik Hurrikans genannt. Ihre Stärke wird nach der von den Meteorologen Herbert Saffir und Robert Simpson entwickelten Skala eingeteilt. Demnach ist in den USA bei einer maximalen Windgeschwindigkeit unter 63 Stundenkilometern von einem Tropentief die Rede. Bei Tempo 63 bis 118 gilt es als Tropensturm, darüber wird Hurrikanstärke erreicht.
Ein Hurrikan der Kategorie 1 reicht bis Tempo 153. Stufe 2 gilt bis 177, Stufe 3 bis 208 und Stufe 4 bis 251 Stundenkilometer. Besonders verheerende Schäden richten Hurrikans der höchsten Kategorie 5 ab einer Windgeschwindigkeit von 252 Kilometern pro Stunde an.
Hurrikans erzeugen zwar enorme Windgeschwindigkeiten, bewegen sich aber oft nur mit etwa 15 Kilometern in der Stunde vorwärts. Das ist verheerend, weil Niederschläge dann stunden- oder tagelang fast auf dasselbe Gebiet niederprasseln.
Oft nehmen Wirbelstürme bei ihrem Zug über das Meer an Stärke zu. Über Land verlieren sie schnell an Kraft, da der Nachschub feuchtwarmer Luftmassen fehlt. Bei Windgeschwindigkeiten unter 120 Stundenkilometern wird ein Hurrikan zu einem Tropensturm herabgestuft.