Spott für unfotogenen Briten
Kosteten solche Bilder Miliband die Wahl?

Der britische Oppositionsführer Ed Miliband hat die britischen Parlamentswahlen haushoch verloren. Kein Grund, sich zu schämen. Denn Spott ist sich der 45-Jährige gewohnt.
Publiziert: 08.05.2015 um 10:08 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 10:50 Uhr
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Miliband macht den Abgang. Seine Mienen bleiben unvergessen.
Foto: Keystone

Für Ed Miliband (45) endeten die britischen Parlamentswahlen im Debakel. Galt er gestern noch als ernsthafte Konkurrenz für den konservativen Premier David Cameron, ist er tags darauf der grosse Verlierer. 95 Sitze trennen seine Labour-Partei Prognosen zufolge von den regierenden Tories. Eine Schmach für den Oppositionsführer, aus der er Konsequenzen zieht: Heute am frühen Nachmittag trat er von seinem Posten als Parteichef zurück.

Doch Spott ist sich Miliband gewohnt. Der zweifache Vater wartete während des Wahlkampfes mit einer wahren Peinlichkeits-Parade auf – ganz zur Freude seiner Verächter.

Insbesondere sein Talent für Gesichtsakrobatik wird im Netz mit Witzen gewürdigt. Immer wieder hielten Fotografen kuriose Gesichtsentgleisungen des Politikers fest. Twitter-User sagen Miliband denn auch trotz der politischen Niederlage Erfolg vorher: als Imitator des berühmten Mr. Bean. Mit einer Poker-Karriere würde es hingegen wohl nichts, spöttelt jemand.

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Auch mit vollem Mund machte Miliband keine gute Figur. Ein Bild, das den Labour-Chef beim Essen eines mit Speck belegten Sandwiches zeigt, verbreitete sich als Meme unter dem Hashtag #edeats in zahlreichen Abwandlungen rasend schnell auf Twitter und Facebook.

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Doch auch die Verpflegung zu Hause sorgte für Schlagzeilen. So wurde bekannt, dass das Londoner Heim von Miliband und seiner Frau Justine Thornton mit zwei Küchen ausgestattet ist. Während der Budget-Debatte konnte sich Schatzkanzler George Osborne nicht verkneifen, sich gleich zweimal darüber lustig zu machen. Bei der Diskussion über Haushaltsgeräte, die per Internet steuerbar sind, erklärte er: «Sollte also jemand – um ein lächerliches Beispiel zu nennen – zwei Küchen haben, könnte er beide Kühlschränke vom selben Handy aus steuern.» Miliband fand das gar nicht lustig und soll Osborne noch am selben Tag in die Mangel genommen haben. Sich auf seine Kosten lustig zu machen sei unfair, argumentierte Miliband angeblich.

Miliband und die 10 Gebote

Nur wenige Tage vor der Wahl dann der vorerst letzte Grund zur Häme. Miliband präsentierte einen über zwei Meter langen Stein, darauf gemeisselt seine Wahlversprechen. Im Falle eines Sieges könnte man die Platte in den Garten von Downing Street Nr. 10 stellen, so die Idee.

Eine Steilvorlage für Milibands Spötter. Bezugnehmend auf Moses und die zehn Gebote schrieb ein Twitter-User: «Es lief alles sehr gut für Ed Miliband. Dann hörte er eine Stimme, die ihm sagte, eine Steintafel zu errichten.» Und eine andere Userin ergänzt: «Komm schon, Ed, wenn du beginnst, Gebote in Stein zu meisseln, dann mach zumindest zehn von ihnen.»

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Miliband begründete den ungewöhnlichen Schritt folgendermassen: «Ich will die erste Person in der britischen Politik für eine Generation sein, die mehr liefert, als man sich von ihr verspricht und nicht mehr verspricht, als sie liefert.» Ambitiöse Pläne, die er nun begraben muss. Einen Grabstein hat Miliband nun immerhin bereits. (lha)

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