Sorry, liebe Männer
Der Bart ist tot!

Die Hipster erfinden sich neu. Und lassen dabei ihr Markenzeichen hinter sich: die Gesichtsbehaarung.
Publiziert: 13.06.2015 um 13:43 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 03:20 Uhr
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Rasieren angesagt: «Der Trend des üppigen Barts ist definitiv vorbei», sagt Joel Alexander.
Foto: Sierra Prescott

Der Bart hat sich ausgetragen. Das behaupten zumindest diejenigen, die üppige Gesichtsbehaarung vor ein paar Jahren erst salon­fähig machten – die Hipster selbst. So auch Joel Alexander (27), New Yorker Model und einer der Vorreiter der Hipster-Kultur. Quasi über Nacht wurde er dank seines Barts zum Instagram-Star – seither war dieser sein Kapital.

Das ist jetzt vorbei: Vor kurzem fasste Alexander den Entschluss, sich von seiner Gesichtsbehaarung zu verabschieden. «Der Trend des üppigen Barts ist definitiv vorbei», sagt der 27-Jährige, der schon für True Religion, Silver Jeans und Alternative Apparel modelte.

«Für den Bart ist kein Platz mehr»

Bemerkt habe er die Trendwende zuallererst in seinem Job: «Im November 2014 zog ich plötzlich immer weniger Modelaufträge an Land. Mein Agent erklärte mir daraufhin, dass Bärte bei den grossen Modehäusern immer weniger gefragt seien.»

Jorge Cosano, Gründer der E-Commerce-Seite «École» und ehemaliger Leiter bei L’Oréal USA, bestätigt die Entwicklung hin zum bartlosen Look: «Wir befinden uns in einer Post-Hipster-Ära. Die Technik, die zunehmend unseren Alltag bestimmt, beeinflusst auch, nach welchem Aussehen wir streben: minimalistisch, geradlinig, sauber. Für den Bart ist da kein Platz mehr.»

Yuccies sind die neuen Hipster

Tatsächlich scheint das Todesurteil für den Bart auch ein Abgesang auf die Hipster-Kultur zu sein. Diese befindet sich ohnehin seit geraumer Zeit in einer Identitätskrise – längst ist das Tragen von Hornbrillen, Skinny Jeans und Jutebeutel kein Ausdruck von Individualität mehr.

Ihr Untergang hat nun eine neue Generation von vermeintlichen Nonkonformisten hervorgebracht: die Yuccies (junge kreative Stadtbewohner). Auch Alexander zählt sich dazu. Inwiefern sie sich von den Hipstern unterscheiden – mal abgesehen vom Bart –, wird sich zeigen. (gr)

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