Die Verwirrung in Simbabwe ist perfekt
Mugabe tritt nun doch nicht zurück

Entgegen den Erwartungen ist Simbabwes Präsident Robert Mugabe (93) am Sonntag nicht zurückgetreten. Ein Insider hatte zuvor berichtet, Mugabe habe sich in Verhandlungen mit der Militärführung zum Rücktritt bereiterklärt.
Publiziert: 19.11.2017 um 08:52 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 00:11 Uhr

Simbabwes Präsident Robert Mugabe hat in einer Rede an die Nation am Sonntagabend im staatlichen Fernsehen ZBC Probleme im verarmten Land eingeräumt, aber nicht - wie erwartet - seinen Rücktritt angekündigt. Er verstehe, dass die schlechte wirtschaftliche Lage und Kämpfe innerhalb der Regierungspartei ZANU-PF viele frustriert hätten, sagte der 93-Jährige am Sonntagabend im staatlichen Fernsehen ZBC.

Das war's - oder doch nicht? Simbabwes Langzeit-Präsident Robert Mugabe hat nicht wie erwartet seinen Rücktritt erklärt (Aufnahme vom Freitag an der Zimbabwe Open University in Harare).
Foto: KEYSTONE/AP/BEN CURTIS

Mugabe will Kongress leiten

In der im Fernsehen übertragenen Rede kündigte Mugabe zudem an, er werde den Kongress der Regierungspartei ZANU-PF im Dezember leiten. Die Partei hatte ihn allerdings am Vormittag vom Amt des Vorsitzenden entlassen und ihm 24 Stunden Zeit gegeben, seinen Rücktritt als Präsidenten zu erklären.

Mugabes Kritiker riefen unmittelbar nach der Ansprache zu neuen Strassenprotesten gegen den Präsidenten auf. Er, der seit fast vier Jahrzehnten an der Macht ist, steht nach einem unblutigen Militärputsch in der Nacht auf Mittwoch unter Hausarrest. (SDA)

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