Was Familie Knope ihrem autistischen Opfer angetan haben soll, ist derart bestialisch, dass sich einige der Anwesenden im Gerichtssaal bei Verlesung der Anklageschrift übergeben mussten.
Raylaine Knope (42), ihr Ehemann Terry Knope Jr. (45) und deren Kinder Taylor Knope (20), Bridget Lambert, (21) und Jody Lambert (23) sollen einer Verwandten von Raylaine diverse Grausamkeiten angetan haben. Einmal wurde das Opfer, das namentlich nicht erwähnt wird, dazu gezwungen, die Asche ihrer toten Mutter zu essen!
Sex mit Jalapenos
Die 22-Jährige Frau leidet unter Autismus und anderen Behinderungen. Als ihre Mutter starb, war sie 2015 gezwungen, zu den Knopes zu ziehen, nach New Orleans im US-Bundesstaat Louisiana. Kurz darauf wurde sie unter Drogen gesetzt, unter anderem musste sie Methamphetamine nehmen und war der Gewalt der Familie ausgeliefert. Diese dachte sich immer neue Schandtaten aus, um die junge Frau zu peinigen. Dazu gehörte, dass Opfer Hundekot essen zu lassen, dreckige Unterwäsche sauberzulecken oder Sex mit einer Jalapeno-Pfefferschote zu haben.
Besonders schäbig soll Raylaine Knope mit der 22-Jährigen umgegangen sein. Den Gerichtsakten ist zu entnehmen, dass sie eines Tages dazu gezwungen wurde, «die Urne mit der Asche ihrer Mutter zu öffnen, einen Löffel zu holen und mit diesem die Asche zu essen, während der Rest der Familie daneben stand und lachte». Einige Minuten nach ihrem «Mahl» musste sie sich übergeben.
Boden putzen mit der Zunge
Dem Opfer wurde auch der Kopf unter Wasser gehalten, bis sie kaum mehr atmen konnte und mindestens einmal ein Eimer mit Urin und Kot über sie geleert. «Die Familie erlaubte dem Opfer nicht, sich danach zu duschen oder sich den menschlichen Abfall mit Seife abzuwaschen», ist in der Anklageschrift zu lesen.
Die Knopes verlangten von ihrem Opfer zudem regelmässig, Hausarbeiten auf niedrigste Weise zu erledigen. Einen Fleck auf dem Fussboden musste etwa mit der Zunge entfernt, die Wohnung mit einer Zahnbürste geputzt, der Rasen im Garten mit einer Schere gestutzt und die Klärgrube ohne Handschuhe und andere Hilfsmittel geputzt werden. Öfters sei die 22-Jährige auch gezwungen worden, sich nackt auszuziehen und männlichen Besuchern sexuelle Avancen zu machen. Wenn sie ihre Arbeit nicht erfüllte, wurde ihr das Essen verweigert.
Zu den körperlichen Leiden gehörte, dass ihr mit einem Hammer auf die Hand geschlagen oder mit einer Kapselpistole auf sie geschossen wurde.
Der Käfig war ihre Rettung
Nachts wurde das Opfer draussen in einen Käfig gesteckt, als Toilette erhielt sie einen Eimer. Diese Unterbringung war vermutlich ihre Rettung. Im Juni 2016 meldete jemand der Polizei, dass eine Frau in einem Käfig eingesperrt sei. Kurz darauf wurde sie gerettet und an eine Institution übergeben, die sie gesund pflegte. Daneben wurden auch vier Minderjährige der Familie weggenommen und in ein Heim gebracht. Diese Kinder seien offenbar instruiert worden, das Opfer zu schlagen, zu kicken und verbal zu erniedrigen.
«Was wir daraus lernen können ist, dass es einige sehr kranke Menschen gibt», sagte der zuständige Sheriff Daniel Edwards nach der Festnahme der übrigen Familienmitglieder. «Der Fall zeigt auch, dass es Menschenhandel überall gibt, wo es Menschen gibt. Sogar bei uns.»
Die Familienmitglieder stehen wegen diverser Vergehen vor Gericht, darunter Zwangsarbeit und versuchte Sex-Sklaverei. Verschiedene der Vergehen von Raylaine Knope, Terry Knope, Jody Lambert und Taylor Knope können eine lebenslange Hafstrafte bedeuten, schreibt das Justizdepartement. Bridget Lambert muss mit maximal fünf Jahren Gefängnis rechnen.