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Sie lagen schon 2016 richtig
Berner Forscher sagen Trump-Sieg voraus

Die Woodward-Enthüllungen können dem US-Präsidenten gar nichts anhaben, sagen Schweizer Forscher. Stattdessen könnte Trump sogar profitieren.
Publiziert: 10.09.2020 um 22:50 Uhr
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Aktualisiert: 11.11.2020 um 10:43 Uhr
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Trump darf am 3. November vielleicht jubeln – prophezeit ein Schweizer Forscherteam.
Foto: keystone-sda.ch
Fabienne Kinzelmann

Als Donald Trump (74) 2016 die Präsidentschaftswahl gewann, hatte ein Schweizer Forscherteam Grund zum Jubeln. Denn der Sieg des Ex-Reality-Stars war der Beweis, dass ihre Methode funktionierte. Entgegen allen Umfragen, Vorhersagen, Expertenmeinungen hatten Christoph Glauser (56) und sein Team prophezeit: Trump macht das Rennen.

«Diesmal ist es noch viel klarer!», sagt Christoph Glauser vom Berner Institut für Angewandte Argumentenforschung (IFAA). Der Onlineforscher und Politologe misst gemeinsam mit Computerwissenschaftlern der Uni Neuenburg, was Menschen im Internet suchen. Klingt simpel, die Methodik ist aber nach Angaben der Forscher weltweit einzigartig. Und Glauser ist auf Basis der Daten von 247 Millionen aktiver Internetnutzer in den USA überzeugt: «Trump gewinnt die Wahl wieder.»

«Die Enthüllungen werden Trump helfen»

Auf drei Stufen haben die Experten den aktuellen US-Wahlkampf analysiert: das Suchvolumen, Twitter und die offiziellen Kampagnenwebsites. Digital liege Trump klar vorne, sagen die Forscher. So wird Trump etwa auf allen Suchmaschinen, in den sozialen Netzwerken und Onlineshops fünfmal häufiger gesucht als Biden.

Die steile These der Forscher: Aufmerksamkeit ist alles. «Das hilft, dass sich Leute überhaupt mit dem Kandidaten auseinandersetzen.» Deshalb würden auch die neusten Skandale nichts an Trumps Siegeschancen ändern. «Die Woodward-Enthüllungen sind auch nur ein Sturm im Wasserglas und werden Trump am Ende helfen. Bei uns wird das hochgespielt, aber in den USA wird das keine Rolle spielen.»

Trump wird fünfmal häufiger gesucht

Klar: Die Methode, entwickelt von dem Berner IFAA und der Uni Neuenburg, unterscheidet nicht zwischen positiver und negativer Aufmerksamkeit – und als amtierender US-Präsident hat Trump ohnehin eine hohe Aufmerksamkeit.

Das aber bestätigt nur die These der Forscher. Als Amtsinhaber haben US-Präsidenten statistisch immer einen Bonus. «Und insgesamt ist der Unterschied zwischen Trump und Biden aktuell so gross, dass es keine ausbalancierte Geschichte ist. Wir haben schon 2016 gesehen: Wenn man die Pace nicht hochhalten kann während der gesamten Kampagne, dann reicht es nicht.»

Zwar bekam Clinton 2016 mehr Wählerstimmen als Trump. Doch in einigen Staaten – die sie etwa auf sicher zu haben glaubte – zeigten die Daten von Glausers Team bereits, dass es eng werden könnte.

Zweifel an seiner Methode hat der Forscher darum nicht. Es könne natürlich immer noch was passieren bis zum 3. November, räumt er ein. Allerdings: Auch das habe er 2016 schon gesagt.

US-Wahlen 2020

Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.

Alle aktuellen Entwicklungen zu den Wahlen und Kandidaten gibt es immer im Newsticker, und alle Artikel zum Thema finden Sie hier auf der US-Wahlen-Seite.

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