Zweimal eine Tablette täglich mit viel Wasser: US-Präsident Donald Trump (73) versucht mit dem Antimalaria-Medikament Hydroxychloroquin, das Coronavirus von sich fernzuhalten. «Ich habe vor ein paar Wochen angefangen, es zu nehmen», sagte er am Montag. Seit anderthalb Wochen schlucke er die Tabletten täglich. Er bezeichnet sie als Geschenk Gottes.
Doch so harmlos ist das Mittel nicht. Es kann schwere Nebenwirkungen haben. Gefürchtet ist vor allem der irreversible Visusverlust. Mit andern Worten: Wer Hydroxychloroquin einnimmt, muss mit einer Veränderung der Netzhaut und einem Verlust der Sehkraft rechnen. Es kann sogar eine totale Blindheit eintreten!
Konsumenten von Hydroxychloroquin müssen sich daher regelmässig vom Augenarzt untersuchen lassen.
Medikament für Sterbehilfe
Eine Überdosierung führt im besten Fall zu einer Pigmentstörung, welche die Haare erbleichen lässt. Sie kann aber durch das Auslösen von epileptischen Anfällen, Koma und Herzstillstand auch tödlich sein. Diese starke Wirkung war auch dem Verein SterbeHilfeDeutschland bekannt, der den Stoff 2012 verwendete, um Menschen von ihren Leiden zu erlösen.
Am häufigsten aber treten laut Packungsbeilage Nebenwirkungen wie Übelkeit, Bauchweh, Unruhe, Schuppenflechte und Durchfall ein. Auch Verwirrtheit und Halluzinationen zählen dazu.
Trump sind die Nebenwirkungen egal. Sein Leibarzt Sean Conley sagt, dass die Vorteile die damit verbundenen Risiken überwögen. Die Amerikaner glauben es ihm: Seit ihr Präsident vom Medikament schwärmt, ist die Zahl der Verschreibungen trotz Warnungen von Experten und Fachstellen um das 46-fache gestiegen. (gf)
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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