Schweizer Velo-Reiseveranstalter geschockt über Tadschikistan-Anschlag
«Der Vorfall schreckt uns ab»

In Tadschikistan wurden die Schweizer Velo-Touristen Mario F. und Marianne G. brutal attackiert. Jetzt äussert sich der Schweizer Velo-Reiseveranstalter Bike-Adventure-Tours zur Bluttat.
Publiziert: 01.08.2018 um 16:23 Uhr
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Aktualisiert: 23.10.2018 um 19:55 Uhr
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Christoph Schnelli (52), Geschäftsführer beim Schweizer Velo-Reiseveranstalter Bike-Adventure-Tours, ist über die Bluttat in Tadschikistan geschockt.
Foto: zVg
Dominique Rais

Für den Zürcher Mario F. (†62) nahm sein Lebenstraum, zusammen mit seiner Partnerin Marianne G. (59) die Seidenstrasse per Velo abzufahren, ein tragisches Ende. Am Sonntag kommt es auf dem Pamir Highway im zentralasiatischen Tadschikistan zur Tragödie (BLICK berichtete).

Das Schweizer Paar ist zusammen mit fünf weiteren Velo-Touristen im Bezirk Danghara unterwegs, als wie aus dem Nichts ein Auto in die Gruppe rast. Dann steigen Männer aus und stechen mit Messern auf sie ein. Vier Velofahrer sterben – unter ihnen auch Mario F. aus Zürich. Am Montagabend reklamierte der Islamische Staat das Attentat für sich.

«Ihnen wurde offenbar die Gruppe zum Verhängnis»

Beim Schweizer Velo-Reiseveranstalter Bike-Adventure-Tours zeigt man sich wegen der Bluttat geschockt. Geschäftsführer Christoph Schnelli (52) zeigt sich betroffen. Sein Unternehmen bietet Veloreisen nach Zentralasien an. Bisher nach Kirgistan und in die Mongolei. Doch sie wollen ihr Portfolio erweitern.

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«Wir sind seit geraumer Zeit daran, eine Velotour für Tadschikistan zu planen. Derzeit sind wir dabei, eine Route über den Pamir Highway auszuarbeiten», sagt Velo-Reiseleiter Schnelli zu BLICK. «Noch gilt Tadschikistan als Geheimtipp, aber das zentralasiatische Land wird immer beliebter. Die Gegend dort ist einfach wunderschön», sagt er.

«Aber der Vorfall in Tadschikistan schreckt auch uns ab», räumt ein. Für ihn stehe die Sicherheit immer an erster Stelle. Deswegen organisiere der Velo-Reiseveranstalter auch Touren immer in Gruppen – zum Schutz des Einzelnen. Umso tragischer der Angriff auf die Velo-Touristen in Tadschikistan. «Ihnen wurde offenbar die Gruppe zum Verhängnis.»

«Die Welt ist leider nicht mehr so sicher»

Trotz des traurigen Vorfalls in Tadschikistan wolle man an der geplanten neuen Destination festhalten – zumindest solange das Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) keine Reisewarnung erteilt. «Wir richten uns dahingehend immer nach dem EDA», sagt Schnelli.

Er ist mit seinem Velo selber schon viel rumgekommen. 1990 hatte sich der damals 25-jährige Schnelli von der Schweiz  nach Kathmandu (Nepal) aufgemacht. «Wir hatten damals keine Angst. Aber die Welt ist leider nicht mehr so sicher», sagt der passionierte Velo-Tourenfahrer.

*Name von der Redaktion geändert

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