BLICK-Leser Reto R. über den Güsel-Notstand auf Bali
«Die Müll-Situation ist eine Katastrophe!»

Tonnen von Müll türmen sich entlang der Küste von Bali. Jetzt hat die Regierung den Notstand ausgerufen. Der Schweizer Reto R. (53) feiert Neujahr auf der Insel – er ist geschockt.
Publiziert: 29.12.2017 um 16:21 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 00:00 Uhr
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Legian Beach auf Bali. «Tonnenweise Abfall wird hier jeden Tag angeschwemmt», so BLICK-Leserreporter Reto R. (53).
Foto: BLICK-Leserreporter
Dominique Rais

Das indonesische Ferienparadies Bali hat ein echtes Problem. Statt eines weissen Sandstrands bedecken Tonnen von Müll die Idylle. Entlang der Westküste von Bali, von Kuta Beach über Legian Beach bis nach Seminyak, türmen sich Abfallberge. «Alles ist zugemüllt. Tonnenweise Abfall wird hier jeden Tag angeschwemmt», sagt BLICK-Leserreporter Reto R. (53).

Der Schweizer aus Silvaplana GR macht derzeit Ferien auf Bali. Es ist nicht das erste Mal, dass R. die Insel besucht. Doch sein letzter Besuch liegt unterdessen 15 Jahre zurück. «Ich bin geschockt. Seither hat sich viel geändert. Die Müll-Situation hier ist eine Katastrophe», sagt der 53-Jährige zu BLICK.

Kein Bewusstsein für die Umwelt

«Die typischen Touristenhochburgen waren damals noch angenehm sauber», so R. Heute hingegen sei davon nichts mehr zu sehen. Entsprechend schockiert zeigt sich R. über das offensichtliche Müllproblem auf Bali. «Den Einheimischen fehlt das Abfall-Bewusstsein der Europäer», folgert der 53-jährige Schweizer. 

Insbesondere während der Monsunzeit, zwischen November und März, ist das Abfallproblem entlang des einstigen Traumstrands immens. Putu Eka Merthawan, Mitglied einer lokalen Umweltschutzagentur, sagt zur AFP, die starken Winde und Meeresströmungen seien dafür verantwortlich.

«Gesundheitliche Probleme» wegen Plastikmüll auf Bali

Ein Reinigungstrupp von rund 700 Personen hat den Müllbergen nun den Kampf angesagt. Rund 100 Tonnen Abfall werden täglich am Strand gesammelt und von 35 Lastwagen abtransportiert. Doch die gigantischen Mengen an angeschwemmtem Abfall sind kaum zu beseitigen. Jetzt ist das Müllproblem derart gross geworden, dass die indonesische Regierung den Notstand ausgerufen hat.

Der Müll mag für Touristen zwar in erster Linie aus ästhetischen Gründen störend sein, doch laut I Gede Hendrawan, Umwelt- und Meeresforscher an der Udayana-Universität auf Bali, ist das Problem mit dem Plastikmüll weitaus gravierender. «Mikroplastik kann Fische verseuchen. Werden diese dann vom Menschen gegessen, kann das gesundheitliche Probleme wie Krebs verursachen», so Hendrawan.

In Sachen Umweltverschmutzung landet Indonesien nach China auf Platz zwei. Das Land ist für 1,29 Millionen Tonnen Meeresmüll pro Jahr verantwortlich.

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