Ein Senegalese (47) mit italienischem Pass hat in Mailand (I) einen Schulbus entführt und in Brand gesteckt, berichtet «La Repubblica». «Hier kommt niemand lebendig raus», soll Ousseynou Sy zunächst geschrien haben. Mit dieser Aktion wollte der Täter, der seit 17 Jahren die italienische Staatsbürgerschaft hat, gegen die italienische Einwanderungspolitik protestieren. «Ich möchte es beenden, das Sterben im Mittelmeer muss aufhören», rief er und zündete den Bus an.
Eines der Kinder schaffte es, die Polizei anzurufen. Diese konnte den Bus dann an der Kreuzung Peschiera Borromeo stoppen, die Fenster einschlagen und die 51 Kinder sowie drei Erwachsene befreien. Zwölf Schüler mussten mit Atemproblemen ins Spital gebracht werden. Auch zwei Erwachsene befinden sich im Krankenhaus. Sy wurde verhaftet und ebenfalls zunächst in medizinische Behandlung übergeben. Er hatte Verbrennungen an den Händen.
Gemäss ersten Ermittlungen sollte der Mann, der seit 15 Jahren als Fahrer arbeitet, die beiden Mittelschulklassen nach einem Ausflug in die Schule zurückzuführen. Er änderte jedoch plötzlich den Fahrplan und machte sich auf den Weg nach Mailand. Er bedrohte die Kinder mit einem Messer und betonte, er wolle zum Mailänder Flughafen Linate.
Wegen sexueller Gewalt polizeibekannt
Der 47-Jährige ist polizeibekannt. Er musste sich bereits wegen Trunkenheit am Steuer und sexuellem Übergriff auf ein Kind verantworten. «Warum fährt so eine Person einen Schulbus?», fragte Innenminister und Lega-Chef Matteo Salvini polemisch.
Der Täter hat eine italienische Ex-Frau und zwei Kinder im Alter von 12 und 18 Jahren. Nun wird gegen ihn wegen Entführung von Minderjährigen ermittelt. (jmh/man)