Sie fordert Gefängnis für den Polizisten Garrett Rolfe
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Schon wieder Afroamerikaner bei Einsatz getötet
Witwe fordert Gefängnis für den Polizisten

In den USA wurde am Freitag der Afroamerikaner Rayshard Brooks (†27) bei einem Polizeieinsatz getötet. Verantwortlich dafür ist der Polizist Garrett Rolfe. Brooks Frau fordert nun Gefängnis für den Polizeibeamten.
Publiziert: 15.06.2020 um 22:41 Uhr
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Die Witwe von Rayshard Brooks fordert eine Gefängnisstrafe für den Polizisten Garrett Rolfe, der ihren Mann niedergeschossen hat.
Foto: Screenshot

Rayshard Brooks flieht, hinter ihm zwei Polizisten. Ein Schuss fällt und verletzt den Afroamerikaner tödlich. Der Vorfall passierte letzten Freitag auf dem Parkplatz eines Restaurants in Atlanta im Bundesstaat Georgia. Eine Überwachungskamera zeichnete das Geschehen auf. Die beiden Polizisten wurden freigestellt, die Polizeichefin von Atlanta Erika Shields ist freiwillig zurückgetreten.

Rayshard Brooks war Ehemann und Familienvater. Einen Tag nach seinem Tod hätte der 27-Jährige den Geburtstag seiner achtjährigen Tochter gefeiert. Nun fordert seine Ehefrau Tomika Miller in einem Interview mit «CBS This Morning», dass die verantwortlichen Polizeibeamten ins Gefängnis kommen. «Wenn mein Mann jemanden erschossen hätte, würde er im Gefängnis sitzen», sagt Miller.

Dem Polizisten droht eine Mordanklage

Laut dem Autopsiebericht, der am Sonntag veröffentlicht wurde, starb Brooks an Organschäden und Blutverlust durch Schusswunden in den Rücken, schreibt die «New York Post» – getötet vom Schuss des Polizeibeamten Garrett Rolfe.

Rolfe droht nun eine Anklage wegen Mordes, sagten die obersten Staatsanwälte von Fulton County am Sonntag. «Ich wünschte, die Polizisten hätten Mitgefühl oder Erbarmen gehabt», sagt Tomika Miller. «Ich habe einfach das Gefühl, dass sie nicht so aggressiv hätten sein müssen.» Ihre beiden Kinder wissen, dass ihr Vater nicht mehr nach Hause kommen wird. «Ihr Papa antwortet nicht mehr auf ihre Rufe.»

Auseinandersetzung bei Verhaftung

Die Polizisten Garrett Rolfe und Devin Bronsan waren vor Ort, weil sie eine Meldung über einen Mann erhalten hatten, der in der Autoschlange in seinem Fahrzeug eingeschlafen war, erklärt das Kriminalamt in Georgia. Im Auto sass der 27-jährige Rayshard Brooks. Nach einem positiven Alkoholtest wollten die Polizeibeamten den Afroamerikaner festnehmen.

Dabei sei es zu einem Kampf gekommen. Zeugenaussagen zufolge soll Brooks einem Beamten eine Elektroschockpistole abgenommen haben. Brooks flüchtete, drehte sich mit der Elektroschockpistole zu den Polizisten um, woraufhin Garett Rolfe aus nächster Nähe das Feuer eröffnete.

Aufflammen der Demonstrationen

Der Tod von Rayshard Brooks lud die Stimmung in den USA weiter auf. Demonstranten blockierten eine Autobahn nahe der Unglücksstelle. Der örtlichen Feuerwehr zufolge brannte in der Nacht zum Sonntag das Schnellrestaurant, vor dem Brooks am Abend zuvor von der Polizei niedergeschossen worden war.

Die Witwe Tomika Miller habe Verständnis für die Frustration und Wut der Demonstranten, schreibt die «New York Post». Aber sie fordert die Menschen auf, mit Frieden und Würde zu kämpfen. «Ich weiss nicht, wie oft man sagen kann, dass die Zerstörung von Eigentum das Problem nicht lösen wird», sagt Miller. «Es führt nur zu mehr Aggression, mehr Konflikten.» (hac)


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