Corona-Patienten müssen am Boden liegen
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Überfüllte Madrider Spitäler:Corona-Patienten müssen am Boden liegen

Schockierende Corona-Bilder
Patienten müssen in Madrider Unispitälern am Boden liegen

Erschütternde Bilder aus Madrider Krankenhäusern: Hustende Patienten müssen dort offenbar am Boden liegend auf medizinische Hilfe warten. Doch nicht nur Krankenbetten fehlen: Immer mehr Ärzte und Pflegekräfte sind selbst mit dem Coronavirus infiziert.
Publiziert: 24.03.2020 um 00:15 Uhr
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Aktualisiert: 24.03.2020 um 11:57 Uhr
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Dramatische Zustände in einem Madrider Unispital.
Foto: Twitter @Charrualeo41

Bilder aus Madrider Krankenhäusern zeigen schockierende Zustände: Patienten, die am Boden liegen und tief husten, während Ärzte in der Nähe stehen. Einige der Corona-Kranken auf dem Boden scheinen auch an Sauerstoffflaschen angeschlossen zu sein. Spanischen Medienberichten zufolge stammen die Bilder aus den beiden Universitätsspitälern Infanta Leonor und Severo Ochoa in Madrid.

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Die Zahl der Todesfälle im Land ist inzwischen auf mehr als 2300 geklettert. Über 35'000 Menschen im Land sind infiziert, die meisten davon in der Hauptstadt Madrid, die 58 Prozent der Todesfälle verzeichnet.

Laut der Zeitung «El Mundo» nimmt eines der beiden Universitätsspitäler gar keine Patienten mehr auf, da die Kapazitätsgrenze längst überschritten sei. Derzeit werden Ausstellungshallen in Corona-Behandlungszentren umfunktioniert. Die Virus-Pandemie bringt nicht nur Spaniens Gesundheitssystem an den Rand des Zusammenbruchs. Die ganze Nation erleidet einen kollektiven Schock.

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Mediziner beklagen mangelnde Ausrüstung

Ein Gewerkschaftler namens Javier Garcia sagte der Zeitung, die Situation im Krankenhaus sei «dramatisch». Die Intensivstation sei gegenwärtig «dreimal so gross wie ihre Kapazität». Er spricht von «Menschen ohne Krankenbett, die mehr als 30 Stunden auf Plastikstühlen sitzen. Heute Morgen Heute», so Garcia, «sah ich eine Person auf dem Boden zwischen zwei Sitzen. Emotional ist das schrecklich.»

Die Zustände stellen eine riesige Herausforderung für das Krankenpersonal dar, das selbst stark gefährdet ist, sich mit dem Krankheitserreger anzustecken. Demnach trifft jede zehnte Infektion in Spanien einen Arzt oder eine Pflegekraft. Kritik wird laut, dass Medizinern nicht ausreichend Schutzausrüstung zur Verfügung gestellt wird.

Tote Senioren in Altersheimen entdeckt

Bei der Desinfektion von Altersheimen haben spanische Soldaten in mehreren Residenzen tote Senioren entdeckt. Die Leichen seien laut Medienberichten länger unbemerkt geblieben.

Aus Regierungskreisen in Madrid hiess es, man habe noch wenige Informationen.Soldaten hätten in Heimen Senioren gesehen, «die völlig verlassen, wenn nicht sogar tot auf ihren Betten» lagen. Man werde gegen die Verantwortlichen für solche Missstände in den Heimen «unerbittlich vorgehen».

Gemäss neuesten Daten von Spaniens Corona-Krisenstab sind 87 Prozent der mittlerweile mehr als 2300 Virusopfer mindestens 70 Jahre alt gewesen. (kes)

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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